2. Wände
Massiv- oder in Leichtbauweise - wie auch immer Sie sich entscheiden: Es gilt für das gesamte Haus eine optimale Ballance aus Dämm- und Speichereigenschaften zu finden.
Tipp 1: Je weniger Wärme die Außenwand speichert, desto mehr Speichermasse muss mit schweren Bauteilen im Inneren des Hauses (massive Zwischenwände, Estriche) eingebracht werden.
Tipp 2: Ziegel ist nicht gleich Ziegel. Eine Wand aus gebrannten, nicht porosierten Tonziegeln (Klassiker ist der Hochlochziegel mit 25 cm) hat eine gute Speichermasse, muss jedoch außen mit einer mindestens 20 cm starken Dämmung versehen werden. Der Trend geht jedoch sehr stark in hoch porosierte Ziegel mit einer Wandstärke von 38 bis 50 cm, die ohne zusätzliche Wärmedämmung auskommen. Darüber hinaus werden auch Ziegel angeboten, bei denen die Hohlräume bereits mit Dämmstoff gefüllt sind.
Tipp 3: Gasbetonsteine sind Ziegel, die aus den natürlichen Rohstoffen quarzhaltigem Sand, Kalk, Zement, Wasser und einem Treibmittel hergestellt werden. Millionen kleinster Luftporen machen diesen Ziegel besonders leicht und verleihen ihm sehr gute Dämmwerte. Der Energieeinsatz bei der Produktion ist relativ gering. Die Speicherfähigkeit ist gering.
Tipp 4: Von Leichtbetonsteinen spricht man, wenn gemahlener Ton bei hohen Temperaturen gebläht und gebrannt wird. Die daraus entstehenden kleinen Kügelchen werden mit Zement zu Bausteinen gegossen. Auch hier ist die Dämmleistung hoch – auf Kosten der Speicherfähigkeit.
Tipp 5: Beim Holzmantelbetonstein werden Holzspäne an ihrer Oberfläche so behandelt, dass eine dauerhafte Verbindung mit Zement möglich ist. Aus dieser Masse werden Hohlziegel geformt und an der Luft ausgehärtet. Auch hier ist der Energieeinsatz vergleichsweise gering, gleiches gilt für die Speicherfähigkeit.
Tipp 6: Da alle Ziegelvarianten verputzt werden, wird bei entsprechender Putzstärke die Speicherfähigkeit in jedem Fall erhöht. Für den Wärmeausgleich Im Raum von Tag und Nacht sind in erster Linie die äußeren 5 cm relevant.
Tipp 7: Massiv kann auch mit Holz gebaut werden. Das klassische Beispiel ist das Blockhaus. Weiterentwicklungen sind mehrlagige, kreuzweise verleimte Bretter. Viel Holz im Bereich der Außenwand ergibt eine gute Speichermasse, einen guten Schallschutz und eine hohe Brandsicherheit. Problematisch ist der Leim und hier die Lösungsmittel, die jahrelang ausgasen und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können.
Tipp 8: Bei der Brettstapelbauweise kommt man ohne Leim aus. Die Bretter werden einfach aneinander gereiht und zu einer Massivwand verdübelt. Die Verdübelung erfolgt mit Holzdübeln, damit auch möglichst wenig Metall in die Außenwand eingebracht wird.
Tipp 9: Massivholzwände benötigen noch zusätzlich eine Wärmedämmung. Schlauerweise sollte die Wärmedämmung außen liegen, damit man die Vorteile des Holzes im Innenraum nutzen kann.
Tipp 10: Beim Holz-Leichtbau besteht die Außenwand im Wesentlichen aus einer tragenden Holz-Ständerkonstruktion, die mit Dämmstoff ausgefüllt wird. Die geforderten Dämmwerte erreicht man schon bei 25 bis 30 cm Wandstärke.
Tipp 11: Bei den Zwischendecken – und hier vor allem bei den Holztramdecken – müssen Sie vor allem für optimalen Schallschutz sorgen. Das gelingt mit einer Kombination von schweren und leichten Baustoffen, wie etwa Massivziegel, Kiesschüttungen oder Estrichen, kombiniert mit hochwertigen Trittschalldämmungen. Eine Ziegel- oder Betondecke hat hier durch das höhere Eigengewicht Vorteile.