Zwischendecken und Dach
Bei Böden und Decken geht es neben der Wärmedämmung vor allem auch um den Schallschutz.
Zwischendecken
Tipp1: Die Kellerdecke sollte mit einem Material gedämmt werden, das unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist. Eine interessante Lösung sind wasserabweisende – so genannte hydrophobierte – Perlite, mit denen auch gleich die am Boden laufenden Rohrleitungen leicht ausgeglichen werden können. Es gibt auch Perlite, die nicht feuchtigkeitsabweisend und daher für diesen Zweck nur bedingt geeignet sind.
Tipp 2: Perlite werden sehr häufig mit EPS-Granulat verwechselt, weil die weißen Flocken fast gleich ausschauen. Wenn Sie ein Kügelchen zwischen den Fingern zerdrücken und dieses zu Staub zerbröselt, sind es Perlite.
Tipp 3: Bei den Zwischendecken ist eine Kombination aus Wärmedämmung und Schallschutz gefragt. Dämmstoffe mit dichterer Struktur ergeben einen besseren Schallschutz. Hier kann man mit allen Naturdämmstoffen arbeiten (Flachs, Hanf, Schafwolle, Holzweichfaser, Zellulose). Korkgranulat und Blähton hingegen sind für diesen Bereich weniger geeignet, weil durch die großen Hohlräume der Schall sehr gut übertragen wird. Schüttmaterialien wie Perlite oder Dämmpellets haben auch hier den Vorteil, dass am Boden liegende Verrohrungen leicht ausgeglichen werden können.
Dachboden & Dach
Die Dämmung des Daches bzw. der obersten Geschoßdecke hat eine ganz besondere Bedeutung. Die warme Luft steigt auf und daher gibt es hier die größten Wärmeverluste.
Tipp 1: Wenn der Dachboden nicht genutzt wird, muss die oberste Geschoßdecke gedämmt werden. Hier können einfache Dämmmatten in einer Stärke von mindestens 25 cm lose verlegt werden. Soll der Dachboden nach der Dämmung wieder begehbar sein, gibt es vorgefertigte Systeme aus Dämmstoff – vor allem EPS und Steinwolle aber auch Zellulose – und begehbarer Platte.
Tipp 2: Verwenden Sie natürliche Materialien wie Flachs, Hanf, Schafwolle, Zellulosefasern usw. Bei unebenem Untergrund eignen sind Schüttmaterialien eine Alternative, wie etwa belastbare expandierte Perlite.
Tipp 3: Beachten Sie unbedingt die Feuerschutzvorschriften des jeweiligen Bundeslandes bei den Abdeckmaterialien. Im Brandfall kann es sonst zu großen Streitereien mit der Versicherung kommen
Tipp 4: Wird das Dachgeschoß als Wohnraum ausgebaut, muss das Dach gedämmt werden. Die Dämmstärke liegt standardmäßig bereits bei 30 cm und darüber. Die Dämmung wird zwischen die Sparren eingebracht, die vorher auf die entsprechende Stärke aufgedoppelt werden müssen. Sinnvoll ist daher, gleich beim Sparren auf eine entsprechende Stärke von mindestens 22 cm zu achten.
Tipp 5: Als Dämmstoff empfehlen sich alle Naturdämmstoffe wie Zellulose, Hanf, Flachs, Schafwolle usw. Diese isolieren aufgrund ihrer Materialeigenschaften sehr gut und können wenn nötig auch anfallende Feuchtigkeit gut weiterleiten.
Tipp 6: Apropos Feuchtigkeit: Achten Sie ganz besonders auf einen diffusionsoffenen Aufbau. Außen am Dach muss eine diffusionsoffenen Baufolie oder speziell dafür entwickelten Weichfaserplatten verwendet werden, innen eine Dampfbremse, die absolut luftdicht ausgeführt und an allen Anschlussstellen (Giebelmauern, Kaminen, Rohrdurchbrüchen usw.) sorgfältig verklebt wird. Wird hier nicht sorgfältig gearbeitet kann es zu einem Feuchtigkeitseintrag mit schwerwiegenden Folgen für die Dämmung und die Holzkonstruktion kommen.