40 Jahre Weltläden in Österreich
Durch sie können Konsument:innen fair produzierte Produkte einkaufen. LEBENSART & BUSINESSART sagen Danke für diese wichtige Arbeit und gratulieren herzlich!
Seit 40 Jahren unter einem gemeinsamen Dach
Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Weltläden ist die Dachorganisation von 87 österreichischen Weltläden und deren Trägerorganisationen. Sie wurde 1982 von zwölf „Dritte-Welt-Läden“, den sogenannten „glorreichen Zwölf“ gegründet, mit dem Ziel, die Kooperation zwischen den Weltladen-Gruppen zu verbessern, ihre Interessen gegenüber den Importeur:innen fair gehandelter Produkte zu vertreten und in der Öffentlichkeit entwicklungspolitische Zusammenhänge aufzuzeigen. Bei der mehrtägigen Weltladenkonferenz Ende September 2022 in Salzburg wird gemeinsam mit den Importorganisationen das 40 Jahre Bestehen gefeiert.
Ein Dach für den Fairen Handel
Aus- und Weiterbildungsangebote verbessern die Qualifikation der Mitarbeiter:innen – sowohl das Wissen über Produkte und Produzent:innen, faire Handelspraktiken bis zur visuellen und betriebswirtschaftlichen Professionalisierung. Die jährlich zweimal organisierten Konferenzen in Salzburg bringen die Weltläden, die Importorganisationen und die Produzent:innen aus dem Globalen Süden zusammen.
Fair-netzt den Handel verändern
Mit verschiedenen Aktivitäten wurde und wird versucht eine breitere Öffentlichkeit auf den Fairen Handel aufmerksam zu machen z.B. durch gemeinsame Kampagnen und Marketingaktivitäten. Der jährlichen Weltladentag, den alle Weltläden gemeinsam im Mai seit 2002 begehen, beleuchtet jedes Jahr einen Teilaspekt des Fairen Handels, so etwa Klimagerechtigkeit oder Stärkung von Frauen im Fairen Handel.
Neben der engen Zusammenarbeit mit den anerkannten Importeur:innen ist die ARGE Weltläden unter anderem auch ein Vollmitglied der World Fair Trade Organisation (WFTO), deren 10 Prinzipien bei der Auswahl der Produkte in den Weltläden maßgeblich sind und Kompass für die internationale Zusammenarbeit sind.
Die Vision, damals wie heute, ist einfach erklärt: Allen Beteiligten entlang der globalen Handelskette soll es gut gehen. Unfaire Handelspraktiken und die damit verbundenen Schicksale von Produzent:innen im Globalen Süden sind heute stärker ins Bewusstsein vieler Konsument:innen gerückt.
Die Geschäftsführerin der ARGE Weltläden Gudrun Danter erklärt die Vision so: „Die Weltläden wollen keine Ketten der Abhängigkeit, sondern bunte, partnerschaftliche Perlenreihen - von den kraftvollen und talentierten Hersteller:innen, Betrieben und Kooperativen, über die verantwortungsvollen und innovativen Importorganisationen bis hin zu den engagierten Weltladen-Teams und den Kund:innen, die ihren Alltag mit wertvollen Produkten bereichern. Dabei orientieren sich alle an den Kriterien der World Fair Trade Organization.“
„Eure Arbeit geht in kleinen Schritten, aber es sind sichere Schritte für uns."
Eddy Lopez, Nicaragua
Dieses Zitat nehmen sich auch die ARGE Weltläden als Maßstab. Denn in kleinen, aber sicheren Schritten erhöhten sich die Umsätze der Weltläden Jahr um Jahr. In den Jahren 1978 bis 1992 erzielten die Weltläden einen Umsatz von bis zu 2,9 Millionen Euro. Von diesem Zeitpunkt an verdoppelte sich der Umsatz von 1993 bis 1998 nochmals um 2 Millionen Euro. Seit den 2000er Jahren stiegen die Nettoumsätze auf ca. 13,6 Millionen Euro im Jahr 2021.
Die Dachorganisation leistet die umfangreichen Aufgaben derzeit mit fünf Mitarbeiterinnen, einem ebenso fünf Menschen zählenden ehrenamtlichen Vorstand und in themenspezifischen Arbeitsgruppen sowie Regionalen Koordinatorinnen in den Bundesländern.