Auf Zirbe gebettet
In natürlicher Umgebung schläft es sich besser. Was liegt also näher, als sich die Natur einfach ins Schlafzimmer zu holen. Möbel aus Zirbenholz verbessern die Schlafqualität. Wie? Das beantwortet die Wissenschaft.
Manche Menschen legen sich ein Lavendelsäckchen ins Bett, weil der zarte Duft entspannend wirkt, andere lieben den Geruch von Holz und Wald, wie ihn unbehandelte Vollholzmöbel abgeben. Zirbenholz hat einen hohen Gehalt an Holzinhaltsstoffen und duftet deshalb über lange Zeit angenehm mild. Doch nicht nur wegen ihres Duftes liegt die Zirbe wieder stark im Trend. Der im Hochgebirge wachsende Baum hat überraschend viele positive Eigenschaften, welche sich der Mensch zunutze macht.
Lebensenergie im Schlaf tanken
Früher wurde Zirbenholz im Schlafzimmer häufig verwendet, auch Wiegen aus Zirbe wurden geschätzt, weil dem Holz traditionell eine besondere Qualität zugeschrieben war. Ob damit auch eine positive Auswirkung auf die Gesundheit verbunden ist, haben Professor Max Moser und seine Mitarbeiter vom Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung (HRI) in Weiz erforscht. An Testpersonen wurde der Einfluss von Betten aus Zirbe und aus Dekorholz über aufwendige Herzfrequenzmessungen untersucht. Prof. Max Moser: „Die Herzfrequenz hat sich bei den Testpersonen im Zirbenbett um durchschnittlich 3.500 Herzschläge pro Tag reduziert. Das bedeutet, dass das Herz eine Stunde weniger schlagen muss. Die Versuchspersonen berichten von einem erholsameren Schlaf, und einem besseren Allgemeinbefinden. Trotz der beruhigenden Wirkung nehmen die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit nicht ab.“ Zurück zu führen ist dieses Phänomen für Moser unter anderem auf die Inhaltsstoffe des Zirbenholzes. „Wir konnten beobachten, dass der Einfluss des Zirbenöls die Menschen extravertierter und damit offener und kommunikativer gemacht hat. Vielleicht ist das auch der Grund, warum früher so viele Gaststuben mit Zirbenholz verkleidet waren. Tatsächlich wirkt sich das Material der Wohnungseinrichtung mehr auf Wohlbefinden und Gesundheit aus, als bisher angenommen.“
Auch die Universität Salzburg hat Zirbenholz untersucht und bei einem Vergleich mit Ahorn, Buche, Fichte und Pappel herausgefunden, dass die Zirbe über die stärkste antibakterielle Wirkung aller heimischen Holzarten verfügt. Verantwortlich dafür ist das Pinosylvin, das in hoher Konzentration im Holz und Harz vorkommt. Motten hingegen mögen die Zirbe gar nicht. Das Zirbenholz behindert die Entwicklung der Kleidermotte deutlich stärker als alle anderen getesteten Holzarten.
Klare Linien
Die Zirbe ist ein rustikales Holz mit vielen Ästen. Für Betten in moderner, klarer Linie werden die sichtbaren Teile aus astfreiem und die innere Konstruktion aus dem astigen Holz gefertigt. Im Schlafzimmer kann das Holz unbehandelt bleiben, weil das Öl der Zirbe selbst an die Oberfläche tritt und natürlich schützt. Die Pflege ist einfach: Nur mit Wasser und wenig Seife abwischen, das frischt auch den intensiven Zirbenduft wieder auf.
Gerade in unseren mit Stress beladenen Zeiten, kann die Zirbe wohltuende Entspannung ins Schlafzimmer bringen. Wer nicht gleich das Bett auswechseln möchte, nützt die positive Kraft der Zirbe im Bettzeug. Seit kurzem gibt es sogar Decken und Pölster, die mit Zirbenholzflocken gefüllt sind.
Autorin: ANNEMARIE HERZOG
Infos: Länderübergreifende Initiative „Netzwerk Zirbe“: www.zirbe.info,
HUMAN RESEARCH Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung: www.humanresearch.at