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Bessere Raumluft durch Lüftungsanlage

Eine Studie zur Bewohnergesundheit in neuen, energieeffizienten Wohnbauten zeigt: Lüftungsanlagen verbessern die Raumluftqualität und erhöhen die Wohnzufriedenheit.

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Peter Tappler/Studienleiter, IBO, Hans-Peter Hutter/Studienleiter, MedUni Wien. Tappler

Energieeffizientes Bauen gehört mittlerweile zum Standard, darum stellt sich auch hier die Frage nach einer gesunden und behaglichen Wohnsituation.

Mehr als 120 Wohnobjekte, über 570 Interviews und über 3000 Einzelmessungen
Die Erhebung zu dieser weltweit umfangreichsten Studie des Österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie (IBO) und der Med Uni Wien dauerte mehr als drei Jahre. Über 120 neue, energieeffiziente Wohngebäude auf chemisch-physikalische Parameter wurden untersucht sowie über 285 Erwachsene und Kinder befragt. Neben der Erhebung der subjektiven Einschätzung der Luft, des Gesundheitszustands sowie des Wohlbefindens der Bewohner wurden im Bereich der wichtigsten Raumluft-Parameter (CO2, VOC, Formaldehyd, Luftfeuchte, Raumtemperatur, etc.) über 3000 einzelne Messungen durchgeführt. Durch Einteilen in zwei Untersuchungsgruppen – eine Testgruppe mit Wohnraumlüftungsanlagen und eine Kontrollgruppe mit ausschließlicher Fensterlüftung – sollte ein direkter Vergleich ermöglicht werden. Das erste Mal wurde drei Monate nach Einzug der Bewohner gemessen und befragt, eine Wiederholung fand 15 Monate nach Einzug statt.

Erhebung der Raumluftfaktoren zeigt: Deutlich höhere Raumluftqualität durch Lüftungsanlagen
„Die Ergebnisse aus der Raumluft-Untersuchung waren eindeutig: Wohnobjekte mit Wohnraum-lüftungsanlagen erzielten bei sämtlichen Parametern für gesunde Raumluft im Mittel bessere Werte als rein über die Fenster belüftete Objekte und wiesen somit eine deutlich höhere Raumluftqualität auf“, so DI Peter Tappler, Studienleiter des Österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie (IBO). Mit 1.340 ppm lag der durchschnittliche CO2-Wert in Wohnobjekten mit Wohnraumlüftungsanlage innerhalb des Mindesthygienestandards von 1.400 ppm; bei reiner Fensterlüftung war die mittlere CO2-Konzentration mit 1.920 ppm auffällig erhöht. Bei Schadstoffen aus der Gruppe der VOC (flüchtige organische Verbindungen) verhielt es sich ähnlich: So wiesen weniger als ein Prozent der Wohnobjekte mit Wohnraumlüftungsanlagen, aber jedes zehnte herkömmlich über Fensterlüftung belüftete Objekt zum zweiten Messzeitpunkt erhöhte Konzentrationen auf. Lediglich im Bereich der Luftfeuchte im Winter zeigte sich bei Lüftungsanlagen Optimierungsbedarf – dies ist auf den deutlich höheren Luftwechsel zurückzuführen. Die Ergebnisse aus den Messungen deckten sich mit jenen der Befragungen: Trockene Augen wurden häufiger als Kritikpunkt in Wohnobjekten mit Wohnraumlüftungsanlagen angegeben, was nicht verwundert, da die im Rahmen der Studie geprüften Anlagen noch nicht mit moderner Feuchterückgewinnung und Bedarfsregelung ausgestattet waren.

Mess- und auch spürbar: 87% der Bewohner mit Lüftungsanlagen sind sehr zufrieden
In den Wohnobjekten mit Wohnraumlüftungsanlagen waren 87% der Teilnehmer sehr zufrieden mit der Wohnsituation. Sie nahmen die Luftqualität deutlich positiver wahr - „frisch“, „angenehm“, „sauber“ – als die Bewohnerin Objekten mit reiner Fensterlüftung. „Auch aus medizinischer Sicht werden Lüftungsanlagen befürwortet. Die Ergebnisse machen ersichtlich, dass Wohnraum-lüftungsanlagen die Gesundheit und das Wohlbefinden – entgegen gängiger Meinungen – positiv beeinflussen. Raumluftqualität und klimatische Zufriedenheit werden messbar gesteigert“, sagt dazu Assoz.-Prof. DI Dr. med. Hans-Peter Hutter, medizinischer Leiter der Studie und Oberarzt am Institut für Umwelthygiene der MedUni Wien.

Resümee: Energieeffiziente Wohngebäude mit Wohnraumlüftungsanlagen sind zukunftsweisend
Hutter erklärt: „Anlass für diese umfangreiche Erhebung war die Frage, ob Lüftungsanlagen die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen. Obwohl die Luftfeuchte in den Wohnräumen noch zu gering ist, kann darauf ab sofort mit einem ‚Nein‘ geantwortet werden.“ In Sachen Luftfeuchte gilt es zu handeln. Lösungen, wie hochqualitative Komfort-Lüftungsanlagen existieren bereits. Darauf sollte aber schon bei Planung und Bau geachtet werden, denn der nachträgliche Einbau von Wohnraumlüftungsanlagen bedeutet enormen wirtschaftlichen Aufwand. „Die im Passivhaus verwirklichte Kombination aus energieeffizienter Bauweise und Komfortlüftung ist ideal, um zukunftsträchtig zu bauen. So optimiert man das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand der Bewohner und sorgt nachhaltig für die Umwelt. Wichtig für Neubauten ist die Verwendung von hochqualitativen Komfort-Lüftungssystemen mit Bedarfsregelung und Feuchterückgewinnung, so kann die Luftfeuchtigkeit optimiert werden, Beschwerden wie trockene Augen sollten dann nicht mehr auftreten“, fasst Peter Tappler zusammen.

Nähere Informationen unter: www.raumluft.org

Studie Lüftung 3.0 zum Download

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