Verkehrte Welt
Editorial 2/2018
Es ist sicher eine der verrücktesten Erfindungen unserer Zeit. Roboterbienen sollen dort, wo es zu wenige ihrer lebenden Vorbilder gibt, das alte Spiel von Bienen und Blumen übernehmen. Auch wenn die kleinen Maschinen nur in Einzelfällen zum Einsatz kommen – schließlich sind sie teuer und als Glied in der Nahrungskette taugen sie auch nicht – zeigen sie doch, wie schlecht es um unsere Insektenwelt bestellt ist.
Kein Wunder, wenn seit Jahrzehnten massenweise Insektizide versprüht werden, deren einziger Zweck die „Abtötung, Vertreibung oder Hemmung von Insekten“ ist, wie Wikipedia einfach erklärt. Und die Mittel haben gewirkt.
Dumm gelaufen, könnte man sagen. Denn die Insektizide vertilgen nicht nur ungeliebte Schädlinge, sondern auch Schmetterlinge und Bienen. Auf beides wollen wir nicht verzichten. Schließlich zaubert ein flatternder Schmetterling immer Freude ins Herz. Und die Bienen sind ohnehin für uns überlebenswichtig - wie andere bestäubende Insekten auch.
Gartenbesitzer haben es leicht. Sie können ihre persönliche Oase schaffen, einen Lichtblick in der Wüste von Beton und Einheitsrasen, ganz ohne Gift, mit heimischen Pflanzen, die das Auge und die Tierwelt erfreuen. Denn die bevorzugt Regionales. So lieben etwa 20 Vogelarten die Beeren des heimischen Roten Hartriegels; sein aus Nordamerika stammender Verwandter, der Gelbholzige Hartriegel, findet dagegen nur bei zwei Arten Anklang. Aber nicht alle Vögel sind Vegetarier und auf dem Speiseplan der Karnivoren unter ihnen stehen wiederum die Insekten.
Wie Sie eine bunte, vielfältige Gartenoase anlegen, welche Gestaltungsideen spannende Akzente setzen und welche Bäume auch in kleinere Gärten passen, lesen Sie in dieser Frühlings-LEBENSART.
Ein vielstimmiges Summen und Zirpen wünscht Ihnen
herzlichst
Annemarie Herzog, Chefredakteurin LEBENSART