Was die Stadt lebendig hält
Editorial 3/2017
Was ist es, liebe Leserinnen und Leser, das eine Stadt für Sie lebenswert macht? Sind es Parks, grün berankte Höfe und freie Flächen die man für Selbsterntegärten und Sonntags-Picknicks nutzen kann? Oder sind es vielfältige Lokale, Theater, Kinos und Menschen aus allen Kulturen und jeden Alters?
Die Vorstellungen vom idealen Stadtleben sind natürlich unterschiedlich und hängen davon ab, in welcher Lebensphase man sich gerade befindet. Junge Leute suchen das pulsierende Leben, Eltern wünschen sich Parks, in denen die Kinder tollen können, die reifere Generation möchte am kulturellen Geschehen teilhaben.
Dieses „Am Leben teilhaben“ gelingt in den kleineren Städten noch recht gut. Das ist es auch, was für uns – das Lebensart-Team – St. Pölten so lebenswert macht. Die Stadt bietet Lokale, Kultur und gute Verkehrsanbindungen. Auf der Straße begegnet man Bekannten, spontan ergeben sich Gespräche oder auch mal ein Glas Wein.
Diese Lebendigkeit zu erhalten, ist eine der härtesten Nüsse für alle Städte. Shoppingtempel am Stadtrand, warm und trocken, mit Gratis-Parkplätzen, mögen zwar ihren Reiz haben, vor allem für Autofahrer. Nicht jedoch für die Geschäfte im Zentrum, die der neuen Konkurrenz nicht lange standhalten und zusperren müssen. Leerstehende Lokale, verstaubte Auslagen – was bleibt, ist die sichtbar gewordene Vergänglichkeit der Dinge.
Attraktive Innenstädte brauchen den vielfältigen Mix aus Geschäften, Lokalen, Kultur und Wohnungen. Ideen dafür, wie man das Leben und die Vielfalt in der Stadt hält gibt es. Sie gehen von Gemeinden ebenso aus, wie von den Bürgern selbst. Die Geschichten darüber lesen Sie in dieser Ausgabe.
Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen
Annemarie Herzog, Chefredakteurin LEBENSART