Editorial
Michaela R. Reisinger
Liebe Leser*innen,
während ich diese Zeilen schreibe, befinden sich die Temperaturen vor meinem Fenster im freien Fall. Quasi nahtlos ist die „extreme Hitzewarnung“ auf meinem Handydisplay in eine „extreme Regenwarnung“ und nun – fast schon absurd – in eine „Schneewarnung“ übergegangen. Einer der wärmsten Sommer der Messgeschichte ist zu Ende – und mit ihm verschwindet die Anspannung, die seine 44 Tropennächte mit sich brachten*.
So sehr ich die Sonne am Badesee genieße, so sehr setzt sie mir im Büro und in der Wohnung zu. Ab 26 Grad beginnt sich mein Hirn in einen weichen Schaumball zu verwandeln, ein wattiges Marshmallow, in dem die Gedanken und Worte zäh vorübergleiten und in dem Namen überhaupt nicht mehr auffindbar sind. „Hitzedemenz“ nennt meine Hausärztin das. Nur ein winziger Vorgeschmack dessen, was eine echte Demenz, das Schreckgespenst des Alterns, mit sich bringt – und eine Erinnerung, Vorsorge zu betreiben.
Gut also, dass wir in dieser LEBENSART nachspüren, wie das geht, und uns auch mit dem Alter selbst beschäftigen: Was ist diese vielfältige Lebensphase und was können uns Menschen mittendrin mitgeben? Wie gestalten wir unser Leben und unsere Wohnräume, damit sie uns bis ins hohe Alter unterstützen? Nur 10 bis 15 Prozent unseres Alterungsprozesses sind genetisch bedingt – über den Rest können wir selbst entscheiden. Lies, was du für ein gesundes Alter brauchst, wie du souverän die charmantesten Kinderfragen beantwortest, welche Bücher beim Älterwerden und Loslassen helfen und wie neue Lebensphasen Glück und Zufriedenheit bringen.
Denn: Warum jung bleiben, wenn man gut altern kann?
HERZLICHST,
MICHAELA R. REISINGER
* Dass mit den enormen Regenmengen nun – einige Tage später – eine neue Form der Anspannung vom Himmel fällt, ist eine andere Geschichte, die nicht nur damit verwandt sondern auch ebenso besorgniserregend ist. Wir wünschen allen Betroffen viel Kraft und alles Gute.