Formel Z – Z wie Zukunft
Kommentar von Heini Staudinger
Hand auf’s Herz. In der Formel 1 geht’s um nix. Ich kann sehr gut verstehen, dass „man“ von Technik und Geschwindigkeit fasziniert ist. Trotzdem ist es völlig egal, ob Sebastian Vettel oder Fernando Alonso ein bisschen schneller oder langsamer im Kreis fahren, wie Niki Lauda einmal spöttisch über die Formel 1 sagte. Verrückterweise dürfen alle, die in der Formel 1 aktiv sind, die Kosten von der Steuer absetzen. Wenn z.B. Red Bull für seinen Formel 1 Rennstall mehr als 300 Millionen Euro (!) im Jahr ausgibt, kann Red Bull das von der Steuer absetzen. Wenn wir aber einer alleinerziehenden Mutter für ihr Kind den Monatslohn um 100 Euro erhöhen, dann kostet das unserer Firma, inklusive aller Dienstgeberabgaben, 131 Euro im Monat. Die Mutter bekäme von diesen 100 Euro brutto, die der Firma 131 Euro kosten, allerdings nur 52 Euro netto. 52 Euro für Mutter und Kind und 79 Euro für den Staat!
Würden diese frechen (frech ist hier der Staat) Abgaben den noch Ärmeren zur Verfügung stehen, hätte ich dafür Verständnis. Wenn aber mit diesen Geldern Banken gerettet, Abfangjäger gekauft und Löcher im Pensions- und Rentensystem gestopft werden, dann habe ich dafür genau NULL Verständnis. So verspielen wir die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
Drum gründen wir jetzt die Formel Z – Z wie Zukunft. Die Formel für das Rennen ins Leben. Unsere PilotInnen heißen nicht Sebastian Vettel oder Fernando Alonso, sie heißen Jeremias, Rosalie oder Anna… Die Gagen, die unsere PilotInnen bekommen, sollen ihrem Vorankommen im Leben dienen. In der Formel Z geht es wirklich um alles. Da geht’s nicht nur um die Zukunft unserer Kinder, da geht’s um die Zukunft unserer Gesellschaft. Und, wie Red Bull, werden auch wir die Kosten dafür von der Steuer absetzen (PilotInnen- Gagen sind bis 11.000 Euro im Jahr steuerfrei). Das Finanzamt fordert dafür einen deutlichen Werbewert.
Diese erste Hürde, nämlich einen Werbeeffekt zu erzielen, haben wir mit unserer Veranstaltung am 5. Oktober erfolgreich gemeistert – über 100 Besucherinnen und Besucher von ganz klein bis ganz groß waren bei unserem ersten „Rennen“ der Formel Z in Schrems am Start. Und wir wollen mehr! Die Gagen der Formel Z sollen nicht nur „unseren“ GEA- und Schuhwerkstatt- Kindern das Fortkommen erleichtern. Gemeinsam mit unseren Sponsoren und UnterstützerInnen muss es unser Ziel sein, an den Rahmenbedingungen zu arbeiten, um Kindern eine gerechte Chance auf Entwicklung zu ermöglichen.
Info:
Heini Staudinger ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Waldviertler Werkstätten GmbH in Schrems. Mit seiner Unternehmensphilosophie setzt er auf Nachhaltigkeit, regionales Wirtschaften und soziale Verantwortung.