Zukunft der Gesundheit
Was die Österreicher vom Gesundheitssystem erwarten und welche Zukunftsprognosen im Gesundheitsbereich erstellt werden. Das hat die Humanomed-Gruppe gemeinsam mit dem Karmasin-Institut im Rahmen einer Studie erhoben.
Immer weniger Vertrauen in angebotene Leistungen
Rund 60 Prozent der Österreicher erachten sich als sehr gesundheitsbewusst - vor allem die über 50-Jährigen. Ausreichend Schlaf (68 Prozent der Befragten), Alkohol in geringen Mengen (65 Prozent) sowie eine ausgewogene Ernährung (64 Prozent) tragen zum gesunden Lebensstil der Österreicher bei. Genauso viele sind mit dem heimischen Gesundheitssystem zufrieden - darunter mehr Männer als Frauen. Vorsorgeuntersuchungen werden bei den angebotenen Leistungen des Gesundheitssystems am häufigsten in Anspruch genommen (75 Prozent), gefolgt von Impfkampagnen (55 Prozent) und Massagen (49 Prozent). "Bei einem Krankenhausaufenthalt legen die Patienten den meisten Wert auf umfassende medizinische Checks (87 Prozent), hohe Kundenorientierung (80 Prozent), Therapie (76 Prozent) sowie Mitspracherecht bei der Auswahl der Behandlungsmethoden (75 Prozent). 68 Prozent ist die Qualität des Essens wichtig, 57 Prozent pochen auf eine gepflegte Ausstattung der Zimmer", fasst Mag. Johannes Eder, geschäftsführender Gesellschafter von Humanomed, zusammen.
Dennoch: Rund 45 Prozent der Befragten fürchten sich in Zukunft vor höheren Selbstbehalten und einer Zwei-Klassen-Medizin, besagt die Humanomed-Studie. Viele halten es für wahrscheinlich, dass immer weniger Leistungen bezahlt werden und man künftig längere Wartezeiten bei Operationen oder Behandlungen in Kauf nehmen muss. Zwei Drittel der Österreicher sind sogar der Ansicht, dass das Gesundheitssystem eine Zwei-Klassen-Medizin ist - etwa ein Viertel spricht sogar von einer Mehrklassen-Medizin.
82 Prozent der Befragten wünschen sich, dass sich der Arzt genügend Zeit nimmt, 67 Prozent möchten ernst genommen werden und 45 Prozent eine detaillierte Aufklärung über Diagnose, Therapie etc.
Interessant wird’s auch, wenn es ums Thema "Alter" geht: 40 Prozent gaben an, dass sie sich sehr wohl vorstellen können, im Alter wieder in eine WG zu ziehen.
Dr. Google steht hoch im Kurs
Vorbei die Zeiten, als Ärzte als Götter in weiß bezeichnet wurden, heute zählt vor allem die Meinung von Dr. Google. Jeder dritte Österreicher hat schon einmal eine Gesundheitsfrage im Internet recherchiert, 15 Prozent der Bevölkerung informieren sich im Netz regelmäßig über Krankheiten, so die Humanomed-Studie. "Diese Eigenrecherche führt aber bei 82 Prozent der Befragten zu Fehlinterpretationen", warnt Mag. Johannes Eder. "71 Prozent litten danach sogar unter Cyberchondrie, d.h. Sorgen in Bezug auf die Erkrankung werden verstärkt, 61 Prozent versuchen sich selbst zu therapieren - und 29 Prozent meinen, dass sie durch ihre Internetrecherche das Handeln des Arztes kontrollieren könnten", so der Humanomed-Geschäftsführer. Laut Humanomed-Studie sind 50 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie dank der Gesundheitsportale ein besseres Verständnis bezüglich Diagnose und Therapie entwickeln.
Auch beim Thema Kur - knapp ein Drittel der Bevölkerung hat laut Humanomed-Studie bereits einen Kuraufenthalt in Anspruch genommen - setzen viele Österreicher auf Prävention. Neben dem Thema Beschwerden zu mindern (74 Prozent) und vorbeugend zu behandeln (67 Prozent), geben 64 Prozent der Befragten an, dass ein nachgewiesenes Qualitätsmanagement sehr wichtig sei.
Herausforderungen für die Zukunft
Sowohl der Markt im Privatklinik Sektor als auch in der Rehabilitation ist in Österreich gesättigt. In der Rehabilitation gibt es aus Sicht der Humanomed-Manager derzeit nur in zwei Bereichen noch eine Unterversorgung: im Bereich der Neurologischen Rehabilitation und der Rehabilitation für Kinder.
Durch die Bevölkerungsentwicklung wird es zukünftig vor allem im Bereich der Rehabilitation und der Pflege immer mehr Patienten geben. "Wir stehen vor der Herausforderung, dass gleichzeitig aufgrund der demographischen Entwicklung weniger Menschen im Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die Antwort sehen wir darin, dass der Pflegeberuf weiter aufgewertet werden muss, um mehr Menschen für diesen wichtigen Beruf zu begeistern", so DI Hörner, Geschäftsführer Humanomed. "Parallel dazu stehen wir als Gesundheitsbetreiber vor einem enormen Kostendruck seitens unserer Vertragspartner, dem wiederum steigende Erwartungen unserer Patienten in Hinblick auf Komfort, Betreuungsqualität gegenüberstehen. Unsere Antwort darauf ist die Qualität," so DI Hörner weiter.
Weitere Informationen unter www.humanomed.at.