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Im Erlen-Einsatz auf der Alp

Freiwillige arbeiten für eine Woche auf der Bartholomäusalpe im Biosphären­reservat Großes Walsertal für den Erhalt der Alpflächen. Die Arbeitswoche ist eine der Bergwaldprojekte, die der Österr. Alpenverein (OEAV) organisiert.

bergwaldprojekt
Mareike und Heike beim Erlenschneiden Naturfreunde

Unter der Leitung von Forstwart Wilfried Türtscher unterstützen die Helfer die Alpbauern dabei, die stark zugewachsenen Alpflächen oberhalb des Faschinapasses in der Gemeinde Fontanella wieder zu Weideland zurückzugewinnen. Mit Motorsäge, Astscheren und bloßen Händen rücken sie den Grünerlen zu Leibe, die sich hier breit gemacht haben. Äste krachen zu Boden, die Helferinnen und Helfer tragen sie zusammen, ziehen sie hinter sich her, werfen sie auf Haufen. Die Arbeit ist anstrengend und nicht besonders abwechslungsreich. Dennoch haben die Freiwilligen auch sichtlich Spaß dabei: „Für mich ist das eine perfekte Kombination: Am Berg und draußen sein, mit netten Leuten gemeinsam etwas schaffen, das ich am Abend sehen kann. Und nebenbei noch für einen guten Zweck“, erzählt Mareike Thies aus Hannover. „Ganz wichtig ist auch die Gemeinschaft, zusammen macht es einfach mehr Spaß“, ergänzt Franci Köhn. Zwischen 19 und 63 Jahren sind die Helferinnen und Helfer, darunter Studenten, Pensionisten und Berufstätige ganz unterschiedlicher Professionen.

Mit ihrem Arbeitseinsatz leisten die Helferinnen und Helfer einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der  Alpflächen als Relikt traditioneller Nutzung und Paradies für Erholungssuchende und Wanderer. Kühe und Ziegen mögen die Erlen nicht und für die Alpbauern ist die Offenhaltung der Bergwiesen bei Weitem nicht rentabel und kaum noch zu leisten.

Schlaflager im Kuhstall
Untergebracht sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im einfachen Matratzenlager über dem Kuhstall. Eine Woche ohne Strom und fließend  Wasser verbringen sie auf der Alp,  dafür mit einzigartigem Panorama, Kuhglockengeläut und Bergkäse aus der eigenen Sennerei. Wie der Käse aus der frischen Milch hergestellt wird, wie er im Käsekeller in der Alphütte reift und „gepflegt“ wird, haben sie gespannt in der Sennküche verfolgen können.

Am Abend genießen die Freiwilligen das Kribbeln in den Händen, die viele Äste und Zweige bewegt haben. Die Arbeit kostet nicht nur Schweiß, sondern schweißt auch zusammen und die Stimmung ist wohlig-müde. Auch ein freier Tag ist eingeplant. Bei gutem Wetter steht eine Bergtour auf dem Programm.


Seit fast zehn Jahren bietet der Österreichische Alpenverein (OEAV) Menschen ab 18 Jahren die Möglichkeit, im Sommer eine Woche lang zum Schutz der Bergwälder und Alpflächen praktisch Hand anzulegen, dabei die Gemeinschaft am Berg zu erleben und Einblicke in ökologische Zusammenhänge zu gewinnen. Unterkunft und Verpflegung sind frei.

Infos:
www.alpenvereinsjugend.at
www.bergwaldprojekt.at