Im Gespräch mit unseren LeserInnen Dezember 2017
Schreiben auch Sie uns Ihre Meinung zu einem Artikel aus der aktuellen Ausgabe oder zu einem Thema, das Sie besonders bewegt.
LEBENSART 6/2017:
Kann grüne Technik die Erderwärmung stoppen?
Alfred Klepatsch, Windhaag:„Mit Freude habe ich das letzte Magazin zum Thema „Klimareparatur“ in die Hand genommen und mich gefreut, dass dieses Thema in den Mittelpunkt gestellt wird. Trotzdem möchte ich eine kritische Rückmeldung geben, weil ich befürchte, dass dem Leser eine falsche Hoffnung vermittelt wird: Zwar schreiben Sie im Leitartikel „Der ganz große Wurf wird mit der Technik alleine nicht gelingen. ….“. Wenn die folgenden Fachartikel jedoch gelesen werden, bekommt man das Gefühl, dass bei einer guten Auswahl und Entwicklung der richtigen Technologien die Klimaerwärmung weitgehend in den Griff zu bekommen sein wird.
Um die Pariser Ziele zu erreichen, müssen wir Industrieländer bis spätestens 2050 im Wesentlichen von Öl, Gas, Kohle weg sein. Diese fossile Energie deckt derzeit aber ca. 70 Prozent unseres Energiebedarfes in Österreich. Ja wir brauchen die Techniken in der Energieeffizienz, der Nutzung der Erneuerbaren Energieformen und bei Maßnahmen zur CO2-Bindung. Diese Techniken werden aber ganz sicher nur den kleineren Teil der fossilen Energie ersetzen können. Daher ist es beim Aufzeigen neuer Techniken immer auch notwendig, eine Abschätzung zu machen, welchen Anteil am gesamten „Problemkuchen Klima“ diese Techniken leisten können. Der weitaus größte Hebel in der „Klima-Rettung“ liegt in der „Lebensart“, der „Art unseres Lebens“ – wie Sie es im Leitartikel auch angesprochen haben.
Ich sehe es für die Sache kontraproduktiv, wenn der Gesellschaft (und auch der Politik) suggeriert wird, dass Technik einen Großteil unserer Klimaprobleme zu lösen vermag ohne dass wir „unsere Art des Lebens“ hinterfragen bzw. ändern müssen.“
Antwort der Redaktion: „Sie haben natürlich völlig recht. Technische Erfindungen können einen Beitrag leisten, aber sie alleine können die Erderwärmung nicht stoppen. Dieser Eindruck sollte im Artikel auch nicht entstehen. „Der große Wurf“ wird – wie im Leitartikel beschrieben – nur gelingen, wenn wir unser Verhalten ändern und politische Rahmenbedingungen einen klimaschonenden Lebensstil stärken. Dies geht auch aus dem Interview auf Seite 65 hervor, in dem Herr Armin Kolbe vom Österreichischen Institut für nachhaltige Entwicklung erklärt, warum technologische Innovation alleine nicht ausreicht.“
Aus für kostenlose Plastiksackerl
H. S., Wien: „Für den Knotenbeutel zahlen müssen! Wie soll das der Umwelt helfen, wenn die Konsumenten in Zukunft gleich zum Abgepackten greifen? Offen angebotener, inländischer Salat ist meist noch so feucht, dass man ihn nicht ungeschützt in die Tasche legen könnte, ohne sie zu verschmutzen. Da werden viele lieber gleich zum folierten spanischen Eisbergsalat, zu Gurken und Paradeisern in Folie greifen, bei denen sie für die Verpackung nicht extra zahlen müssen. Und Äpfel und Birnen auf Tassen mit Folie herum machen auch gleich viel weniger Müll, oder etwa nicht?
Ich habe die Knotenbeutel nach dem Auspacken daheim auch noch als Mistsackerl verwendet. Aber Mistsackerl gibt’s ja auch extra zu kaufen. Eine ziemlich sinnlose Maßnahme, die der Umwelt gar nichts bringt und nur Kosten beim Konsumenten verursacht.
Erratum: Hüter der Meere
Die Autorin des Artikels ist nicht Kathrin Heiler sondern Doris Neubauer. Die Journalistin ist Mitbegründerin des "Nomad Ocean-Projekts". Gemeinsam mit dem neuseeländischen Meeresbiologen T.A. Sayers segelt sie in ihrer 8-Meter-Yacht um Neuseeland, um in Küstengemeinden auf Meeresschutz aufmerksam zu machen. Eindrücke von der Reise teilt das Team auf nomadocean.org.
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