Im Gespräch mit unseren LeserInnen September 2014
Schreiben auch Sie uns Ihre Meinung zu einem Artikel aus der aktuellen Ausgabe oder zu einem Thema, das Sie besonders bewegt.
Beton ist nachhaltig?
Katharina Hofer, Wien:
„Mit Erstaunen habe ich Ihren Artikel über Beton gelesen. Wie sieht es beim Beton mit der Entsorgung aus? Die Trennung in die Einzelkomponenten ist doch ein großes Problem. Weiters wird Sand von Stränden und sogar aus dem Meeresboden, selbst in Naturschutzgebieten, rücksichtslos abgebaut.“
Wir haben nachgefragt:
Das Institut für Baubiologie (IBO) meint dazu, dass man die einzelnen Baustoffe immer im Gesamtkontext betrachten müsse, und dass sowohl schwere, als auch leichte Bauteile in einer Gesamtschau sinnvoll eingesetzt werden sollten. Bei den vorgestellten Großprojekten (HABAU und Hallwang) war von vornherein ein Betonfundament geplant. Durch die Nutzung und Speicherung der Sonnenenergie werden jährlich (!) 70.000 m³ fossiles, klimaschädliches Erdgas ersetzt, ohne dass zusätzlicher Beton angefallen ist.
Abgebrochenen Beton aufzubereiten gehört heute laut Angaben der Betonindustrie zum Stand der Technik. Das Herauslösen von Bewehrungsstahl oder sonstigen Einbauten erfolgt routinemäßig, handelt es sich dabei doch um wertvolle Rohstoffe. Die Nachfrage nach aufbereitetem Betonabbruch zur Wiederverwendung sei sogar wesentlich größer als das Angebot. Bei der Firma HABAU wurde überwiegend Recyclingbeton verwendet. Das gesamte Material der vorher abgebrochenen Hallen wurde wiederverwertet. In Österreich werde auch kein Sand eingesetzt, der aus dem Meer gewonnen wird.
Was tun mit Eierschalen?
Sabrina Schager, Wolfpassing
„Wohin mit den Eierschalen, hat eine Leserin in der letzten Ausgabe gefragt. Ich verwende meine Bio-Eierschalen als Schneckenschreck. Ich sammle möglichst viele Eierschalen, zerdrücke sie bei ABNEHMENDEN Mond und streue sie bei ZUNEHMENDEN Mond um jene Pflanzen die ich vor den Schnecken retten will. Achtet man auf den Mond werden sie scharfkantig und sind ein sehr wirksamer Schutz. Wichtig ist nur, dass man die bereits verkrochenen Schnecken vorher einsammelt.“
Edelstahlflaschen aus China
In der LEBENSART Juli/Aug haben wir die Edelstahlflaschen von Klean Kanteen vorgestellt, mit dem Hinweis, dass sie in Kalifornien erzeugt werden. Das stimmt leider nicht, wie Hannes Riser berichtigt, der die Flaschen vertreibt.
Hannes Riser, Sistrans
„Die Firma Klean Kanteen sitzt in Kalifornien. Die Produktion findet in China statt. Das ist schade aber laut Aussage von Klean Kanteen derzeit, aufgrund des hohen Anteils an Handarbeit in der Herstellung von Edelstahlflaschen, aus Kostengründen nicht anders möglich. Ich gehe davon aus, dass es Konsumenten gibt, die auch eine in Österreich produzierte Edelstahltrinkflasche zum Preis von 60 bis 100 € kaufen würden, selbst wenn das gleichwertige Produkt aus China um 25 € daneben stünde. Ich glaube aber nicht, dass es viele wären. Die ernüchternde Conclusio aus den letzten Jahren, in denen wir mit Sportartikeln am Markt sind: in den allermeisten Fällen wird ein Produkt über das Aussehen, den Preis, das Image, und vielleicht noch die Funktionalität (in dieser Reihenfolge) gekauft. Wenn nach dem Kauf das Nachhaltigkeitsthema noch erwähnt wird, sorgt das evtl. für ein gutes Gefühl beim Nachhause gehen.“
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