Luftverschmutzung in Europa zu hoch
253.000 Todesfälle hätten vermieden werden können, wenn die WHO-Richtwerte für Feinstaub eingehalten worden wären.
Die Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlichte eine Bewertung mit den neuen Schätzungen zu den Gesundheitsschäden, die durch drei wichtige Luftschadstoffe – Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon – bis 2021 verursacht wurden. Diesem zufolge starben im Jahr 2021 mindestens 253,000 Menschen in der EU aufgrund von Feinstaubkonzentrationen. Die Verschmutzung durch Stickstoffdioxid führte zu 52,000 und die kurzzeitige Ozonbelastung zu 22,000 Todesfällen. Zwischen 2005 und 2021 ist die Zahl der Todesfälle in der EU, die auf Feinstaub (PM2,5) zurückzuführen sind, zwar um 41 Prozent zurückgegangen, dennoch bleibt die Luftverschmutzung das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko für die europäische Bevölkerung, das vor allem in Städten und städtischen Gebieten zu chronischen Erkrankungen und Todesfällen führt.
Neu in der Bewertung ist die Beurteilung der Gesundheitsbelastung bei Krankheiten, für die Luftverschmutzung mitverantworlich ist. Dazu gehören nicht nur die zurechenbaren Todesfälle, sondern auch die tägliche Gesundheitsbelastung durch Krankheitsfolgen. Bei Krankheiten wie Diabetes und Asthma entsteht nämlich eine erhebliche Belastung die in der Regel über viele Jahre oder Jahrzehnte andauert. Solche Langzeiteffekte müssen berücksichtigt werden, da sie einen großen Einfluss auf die tägliche Lebensqualität haben.
Bei Feinstaub fällt im Hinblick auf die Gesundheitsbelastung die ischämische Herzkrankheit am stärksten ins Gewicht, gefolgt von Schlaganfall, Diabetes mellitus, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, Lungenkrebs und Asthma. Stickstoffdioxid beeinflusst besonders Diabetes mellitus, gefolgt von Schlaganfall und Asthma. Zusammen mit dem Briefing veröffentlichte die EUA auch Länderübersichten, die detaillierte Informationen über die Krankheitslast auf Länderebene enthalten.
In Österreich führte die Verschmutzung durch Feinstaub zu 3.200, durch Stickstoffdioxid zu 830 und die kurzzeitige Ozonbelastung zu 470 Todesfällen.
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