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Mode-ArtistInnen auf neuen Wegen

Global denken und regional produzieren, ökologisch und sozial verantwortlich handeln - dieser Trend wird auch von Unternehmen aus dem Textilbereich umgesetzt.

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Ulf und Sandra Emmer. Privat

Ulf Kattnig & Sandra Emmer, Chillaz
„Klettermode, die wir selbst gern tragen“

Hong Kong und die große Welt der Mode – hier steckte Ulf Kattnig als Bindeglied zwischen Design, Entwicklung und Produktion mittendrin. Sein Weg änderte sich abrupt, als ein Kunde seine Ideen mit neuen Stoffen und Schnitten ablehnte. Kattnig: „Ich war mir so sicher, dass die Idee Zukunft hat und habe während meines 15-stündigen Rückflugs von München nach Hong Kong die erste Kollektion skizziert.“ Und diese wollte er nun mit seinem eigenem Unternehmen „Chillaz“ und in „seinem“ Tirol produzieren. „Heute wird ein Kleidungsstück einmal um den Globus geschickt, um in jedem Land den maximalen Gewinn zu erreichen. Das ist in meinen Augen einfach der falsche Ansatz! Wir zeigen, dass es auch anders geht.“ Mit Stoffen aus natürlichem Material, wie Tencel (erzeugt aus Eukalyptusholz), die mit Kunstfasern wie Cocona, Coolmax oder Modal kombiniert werden, erzeugt das Team in Tirol und Istanbul coole, bequeme und faire Kletter- und Outdoormode. Sandra Emmer war eine der ersten Kundinnen Kattnigs. Sie führte einen kleinen Klettershop in Bayern, leitete den örtlichen Kletterschulsport und bot Kletterkurse an. Nicht nur die Kletter- und Outdoormode überzeugten sie, auch das Unternehmen und Ulf Kattnig - Chillaz ist heute ein kleines, feines Familienunternehmen. Emmer meint zur Stärke von Chillaz „Wir versuchen Dinge zu kreieren die wir selbst gerne hätten.“

Chillaz - Kletter- und Outdoormode zum Chillen & Entspannen: Intelligente Stoffauswahl, neue Schnitttechnik, natürliche und umweltbewusste Materialien, designed und produziert in Europa. www.chillaz.com

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Fernanda Nigro - fernandanigro.viewbook.com

Luisa Lobo, Made IN Made BY (MIMB)
“Die Stärke der Vielfalt nutzen”

Viele MigrantInnen in Österreich leben unter der Armutsgrenze und haben nur schwer Zugang zu Arbeitsplätzen, wo sie fair bezahlt und ihre Kompetenzen wertgeschätzt werden. So entstand 2010 die Idee, ein eigenes Label zu gründen, das aufzeigt, wo produziert wird (made IN) und wer produziert (made BY). Unter dem Motto „Differenz ist unsere Realität“ fließen Background und Know How der Migrantinnen in das Design ein. MIMB steht für lokale Produktion, Qualität und die Nutzung von ökologischen und lokalen Ressourcen. Luisa Lobo „Man weiß, wer es gestaltet und genäht hat und baut damit eine persönliche Beziehung zum Produkt auf.“ Genau das sei es, was immer mehr KonsumentInnen sich in einer Welt von anonymisierten Warenhandelsketten wünschen. Bisher wurde mit verschiedenen DesignerInnen und Institutionen kooperiert, z.B. mit Cloed Priscilla Baumgartner, Maria Oberfrank, dem Film Festival this human world und MQ Point. Neben Auftragsarbeiten werden auch eigene Kollektionen gefertigt. Der nächste Schritt für MIMB ist die Entwicklung einer eigenen Produktionsserie, um eine regelmäßige Beschäftigung der Frauen zu gewährleisten. Lobo „Die größte Schwierigkeit ist die Finanzierung unserer Arbeit: Räumlichkeiten, Produktionskosten und Faire Entlohnung kosten viel Geld, dafür bräuchte es neben der Bereitschaft der KonsumentInnen höhere Preise zu zahlen auch Förderungen und einen starken Kooperationspartner.“


Made IN – made BY (MIMB) ist ein soziales Unternehmen im Aufbau, das versucht Arbeitsplätze für MigrantInnen in Wien zu schaffen. Die Produkte werden aus ökologischen Materialien, und unter sicheren, transparenten und fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. www.mimb.at