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Bundes­länder im Vergleich

Was tun die Bundesländer zum Klima­schutz und welche Maß­nahmen setzen sie in Bezug auf die Energie­wende?

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WWF: BEX Wien WWF: BEX Wien

Der WWF beleuchtet im Bundesländer-Energiewende-Index (BEX) die fünf Bereiche Energieeffizienz, Gebäude, Verkehr, Energiepolitik und erneuerbare Energien.  „Mit der neuen Studie können wir genau sagen, welche Bundesländer in welchen Bereichen Nachholbedarf haben“, sagt WWF-Energiereferent Karl Schellmann.

Für den BEX wurden mehr als 40 Einzelfaktoren analysiert und in 20 Indikatoren bewertet. Die Ergebnisse wurden in fünf Bereichen zusammengefasst: Energieeffizienz, Gebäude, Verkehr, Energiepolitik und erneuerbare Energien. Dadurch ergibt sich ein umfassendes Bild der Anstrengungen und der Erfolge der Landespolitik beim Umbau ihres Energiesystems.


Die Musterschüler sind Vorarlberg als Sieger und etwas abgeschlagen Wien auf dem zweiten Platz. Die Schlusslichter sind Kärnten und Burgenland. Die anderen fünf Bundesländer rangieren im Mittelfeld.

Vorarlberg liegt in allen fünf Teilindizes im Spitzenfeld. Differenzierter ist die Wertung bei den anderen Bundesländern: Wien erreicht den zweiten Platz durch sehr gute Ergebnisse bei jenen Teilindizes, die stark auf den sparsamen Umgang mit Energie abzielen (Effizienz, Gebäude, Verkehr).

Niederösterreich und Oberösterreich punkten vor allem im Bereich Politik, liegen in den anderen Kategorien jedoch im hinteren Mittelfeld.

Die Schlusslichter der Gesamtwertung - Kärnten und Burgenland - belegen bei der Nutzung erneuerbarer Energie zwar Spitzenplätze, schneiden in den anderen Bereichen aber unterdurchschnittlich ab.

Tirol, Salzburg und die Steiermark weisen im Detail ebenfalls interessante Ergebnisse auf, liegen aber in der Gesamtbewertung im Mittelfeld.

Detailergebnisse Wien
Für Wien hat der WWF die Detailergebnisse bereits bekanntgegeben. Die Ergebnisse der anderen Bundesländer werden in den nächsten Wochen vorliegen.
Klar auf Platz 1 liegt Wien bei den Teilindizes für Energieeffizienz, Gebäude und Verkehr, also jenen Indikatoren, die den sparsamen Umgang mit Energie beschreiben. Bei der Energiepolitik nimmt Wien nur einen Platz im Mittelfeld ein. Bei der Nutzung erneuerbarer Energien liegt die Bundeshauptstadt abgeschlagen auf dem letzten Platz im Bundesvergleich. Dieses Ergebnis hat auch mit den großen strukturellen Unterschieden zwischen Wien als Großstadt und den anderen Bundesländern zu tun. Die hohe Bevölkerungsdichte begünstigt die effiziente Energienutzung und dieser Vorteil wird auch durch eine engagierte Politik gut genutzt. „So liegt Wien bei der Verteilung der Budgetausgaben für Wohnbauförderung und den Verkehr jeweils auf Platz eins, da öffentliche Mittel stärker als in anderen Bundesländern für die Gebäudesanierung und den öffentlichen Verkehr investiert werden als in den Neubau von Wohnungen und den Ausbau des Straßenverkehrs“, analysiert Studienautor Andreas Veigel.

Beim Einsatz von erneuerbaren Energien nimmt die Bundeshauptstadt nur den siebten Rang ein. Zwar wurden langfristig ambitionierte Ziele in der Smart City Strategie beschlossen (20% Erneuerbare bis 2030 und 50% bis 2050), es existieren jedoch keine konkreten, koordinierten Umsetzungsstrategien und Maßnahmen zum Ausbau auf saubere Energieformen aus Sonne, Wind, Biomasse etc.

Der WWF empfiehlt deshalb der Stadtregierung hier den Schwerpunkt zu setzen. „Mit einer starken Entwicklung bei den Erneuerbaren könnte Wien schon im nächsten Jahr Vorarlberg an der Spitze des BEX ablösen“, so Schellmann. Die weitere Entwicklung der Fernwärmeversorgung und die nachhaltige Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur in den Stadtentwicklungsgebieten sind ebenso wichtige Ansatzpunkte wie auch eine Verstärkung der Energieberatung in den Haushalten.

In einer Petition richtet sich der WWF direkt an die Bundesregierung: www.wwf.at/klima-petition .