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Preisgekrönte ArtistInnen

Vier Unternehmen haben heuer den TRIGOS - den wichtigsten Nachhaltigkeitspreis Österreichs -, für ihr ganzheitliches Engagement gewonnen. Hinter diesen erfolgreichen Unternehmen stehen engagierte Menschen, mit Herz, Vision und Verstand.

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Lebensart Verlag: Annemarie Herzog, Christian Brandstätter, Roswitha Reisinger und Tamara Graf. Foto: Trigos/Tanzer Richard Tanzer

Kategorie Kleine Unternehmen: Lebensart VerlagsgmbH

Begründung der Jury: Der Lebensart Verlag gilt zu Recht als ein Pionier der Nachhaltigkeit. Gesellschaftliche Verantwortung wird seit jeher von der Unternehmensführung gelebt, mit persönlichem Engagement vorangetrieben und über die Magazine LEBENSART, BUSINESSART und online sichtbar gemacht. Glaubwürdig sind auch die Werbeeinschaltungen: Konsequent werden Inserate abgelehnt, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit widersprechen. www.lebensart.at

Worum geht’s in Eurem Job?
Roswitha Reisinger & Christian Brandstätter, Eigentümer und Geschäftsführer: Wir sammeln – gemeinsam mit unserem tollen Team –  Geschichten über nachhaltiges Leben, über spannende Menschen und innovative Ideen und holen sie auf die Bühne - in der LEBENSART, der BUSINESSART und auch online. Als Geschäftsführer sind wir auch dafür verantwortlich, dass alles funktioniert. Von der grundsätzlichen Linie der Magazine über die Finanzierung bis hin zur Büroorganisation.

Was ist das Coolste an Eurem Job?
Unsere Arbeit macht Sinn: Wir können wichtige Themen ansprechen und damit zu einem guten Leben beitragen. Wir begegnen vielen tollen Menschen und erweitern jeden Tag unseren eigenen Horizont. Wir dürfen mit unserem tollen Team innovativ und kreativ sein. Unsere Arbeit ist unglaublich vielfältig. Wir konnten unsere Leidenschaft zu einem Job machen, von dem wir und andere leben können.

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich?
Das Journalistenauge und –ohr lässt sich nicht so leicht abschalten. Selbst im Urlaub überlegen wir oft, wo und wie wir von unseren feinen Erlebnissen erzählen. Als kleines Familienunternehmen können wir kaum länger als zwei Wochen Urlaub machen und das Arbeitspensum ist hoch. Weil wir das gemeinsam machen und unsere Kinder schon selbständig sind, ist es nicht so schwierig wie bei anderen UnternehmerInnen.

Drei Ratschläge an Euer 14jähriges Ich?
Entdecke deine Talente, deine Stärken, deine Einzigartigkeit. Dabei hilft dir, wenn du dich engagierst, in einem Sportverein, bei einer Umwelt- oder Hilfsorganisation, wo auch immer. Freiheit ist wichtiger als Sicherheit. Dazu brauchst du Mut und musst deine Angst überwinden. Es lohnt sich. Steh zu dir selbst (und verbiege dich nicht).

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Ulli und Hermann Retter, Seminar Hotel Restaurant Retter, mit ihren Kindern Michael, Katharina und Sophia. Foto: Trigos/Tanzer Ulli und Hermann Retter, Seminar Hotel Restaurant Retter, mit ihren Kindern Michael, Katharina und Sophia. Foto: Trigos/Tanzer

Kategorie Mittlere Unternehmen: Seminar Hotel Restaurant Retter

Begründung der Jury: Das Seminar Hotel Restaurant Retter besticht durch sein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit und konsequente Umsetzung: regionale Bio-Produkte, ein Biomasse-Heizwerk, Regenwasser für Toiletten und Gartenbewässerung, Solar-Lampen und energieeffiziente Steuergeräte, hohe Mitarbeiterzufriedenheit. www.retter.at

Worum geht's in Ihrem Job?
Ulli Retter, Geschäftsführerin und Gastgeberin: Mit Dienstleistung und Qualität unsere Privat- und Seminargäste zu begeistern und ihnen am Kraftplatz RETTER Raum zum Lernen und Weiterentwickeln zu schenken. Unseren Mitarbeitern Sinn in Ihrer Arbeit zu geben, sie zu führen und gute Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten aufzubauen.

Was ist das Coolste an Ihrem Job?
Dass ich meine Berufung als Gastgeberin leben darf und Menschen miteinander verbinden kann. Viele Gäste haben sich im Laufe der Zeit zu richtigen Freunden entwickelt. Es steht uns frei, unser Angebot je nach Nachfrage und Lust permanent zu verändern und maßzuschneidern und das Haus individuell zu gestalten. Unser Mitarbeiterteam hat sich zu einer großen Familie entwickelt, die zusammenhält und Vieles mitträgt. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Ich genieße es, mein eigener Chef zu sein und mir ständig neue Ziele zu setzen.

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich?
Die Verantwortung, die ich tragen darf, fordert auch. Jede Entscheidung, die ich treffe hat Konsequenzen und wirkt sich immer aufs gesamte Unternehmen aus. Der Tag verfliegt in Windeseile und halbherzig getroffene Entscheidungen und Unerledigtes kommen meist in der Nacht hoch. Das sind dann oft kurze Nächte, die aber immer Sinn machen.

Drei Ratschläge an Ihr 14jähriges Ich?
Du kannst alles, wovon du träumst und was du wirklich willst. Folge deinem Herzen und es wird dir immer gut gehen. Du hast Verantwortung für das, was du tust, aber auch für das, was du nicht tust. Dein größtes Lernpotenzial findest du in Menschen, mit welchen du dich nicht so gut verstehst. Sie sind deine wahren Lehrmeister. Finde heraus, was dich stört, dann hast du dein Arbeitsthema.

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Mag. Gerald Fitz, Haberkorn Holding AG. Foto: Trigos/Tanzer Mag. Gerald Fitz, Haberkorn Holding AG. Foto: Trigos/Tanzer

Kategorie Große Unternehmen: Haberkorn Holding AG

Begründung der Jury: Die Haberkorn Holding AG ist Österreichs größter technischer Händler. Das gesamte Produktsortiment –  200.000 Artikel -  wurde einem umfassenden Check hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit unterzogen. Weitere Pluspunkte: die signifikant hohe Zufriedenheit der MitarbeiterInnen und die Integration schwer vermittelbarer Jugendlicher. www.haberkorn.com

Worum geht's in Ihrem Job
Mag. Gerald Fitz, Vorstand: Ich bin verantwortlich für die Bereiche Logistik, Prozessmanagement, Controlling und Nachhaltigkeit. Im Wesentlichen geht es um die Sicherstellung höchster Effizienz, Professionalität und Verlässlichkeit, die zielgerichtete Unternehmenssteuerung sowie die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens. Meine Rolle als Vorstand liegt in der Festlegung der Grundausrichtung, Vereinbarung von Zielen und Masterplänen zur Strategieumsetzung mit den Führungskräften sowie zur Verfügung stellen der notwendigen Ressourcen. Unsere Führungskräfte handeln innerhalb des gemeinsam definierten Rahmens stark eigenverantwortlich.

Was ist das Coolste an Ihrem Job?
Das Arbeiten mit einem motivierten Team, der daraus resultierende wirtschaftliche Erfolg bei gleichzeitig konsequent nachhaltiger Ausrichtung mit vielen positiven Impulsen.

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich?
Der Job macht Spaß. Die oft langen Arbeitszeiten unter der Woche empfinde ich daher nicht als Einschränkung. Wichtig sind Freiräume mit Zeit für Familie und Rückzugsphasen am Wochenende sowie im Urlaub ohne laufenden Kontakt zum Geschäft.

Drei Ratschläge an Ihr 14jähriges Ich?
Lerne, das Leben möglichst ganzheitlich zu verstehen. Mach die Dinge, die dir Spaß machen. Nimm nicht alles zu ernst und wichtig.

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Ali Mahlodji, Whatchado. Foto: Trigos/Tanzer Ali Mahlodji, Whatchado. Foto: Trigos/Tanzer

Kategorie Social Entrepreneurship: WHATCHADO

Begründung der Jury: Das innovative Unternehmen whatchado ermöglicht unter Einsatz moderner Medien authentische Einblicke in die Berufswelt. whatchado bietet damit eine zielgruppengerechte Antwort auf die wachsende Orientierungs- und Perspektivenlosigkeit zahlreicher junger Menschen.

Worum geht's in Ihrem Job?
Ali Mahlodji, Gründer, CEO und Chief-Storyteller: Als Geschäftsführer macht man eigentlich alles und nichts, ist sehr viel unterwegs und für so ziemlich alles verantwortlich: vom Büro aussuchen bis zum Klopapier kaufen. Egal worum es geht, am Anfang ist man immer die erste und letzte Instanz, aber mit der Zeit kann man Aufgaben abgeben.

Was ist das Coolste an Ihrem Job?
Das Unternehmen vertreten. Wenn ich unsere Philosophie rüberbringen kann und es den Menschen gefällt, das ist das Coolste. Wenn die Leute “Wow!” sagen und du denkst zurück, wie das Ganze mit ein paar Skizzen begonnen hat.

Welche Einschränkungen bringt der Job mit sich?
Die Work-Life Balance gibt es in diesem Job einfach nicht. Das ist aber für mein Umfeld schwieriger als für mich selbst. Dem muss ich erklären, dass mein Tag auch nur 24 Stunden hat und ich derzeit etwas mit einer so hohen Intensität aufbaue, damit ich später mal nicht mehr so viel machen muss. Das ist schon sehr schwer. Aber würde ich nachgeben, wären wir weniger erfolgreich.

Drei Ratschläge an Ihr 14jähriges Ich?
Lebe nur deine eigenen Ziele. Niemals die von jemand anderen. Wenn du in einem speziellen System mitspielen willst, dann musst du wissen, was die anderen erwarten. Du musst die Spielregeln kennen und dich daran halten. Wenn du dir etwas vorstellen kannst, kannst du es auch umsetzen. Versuch’ damit ganz nach oben zu kommen, aber ohne anderen damit weh zu tun.

* Die in diesem Beitrag gestellten Fragen sind dem Fragenkatalog von whatchado entnommen. www.whatchado.at

Autorin: Roswitha M. Reisinger