Schädlinge biologisch vertreiben
Zum Beginn der Gartensaison gibt es gute News für Öko-Gärtner: Wer den Namen des Schädlings oder der Krankheit weiß, erfährt sofort, welches das passende Bio-Pflanzenschutzmittel ist und wo es erhältlich ist.
Der Dachverband der biologischen Pflanzenschutzmittelhersteller IBMA erweiterte sein Web-Tool. Insgesamt stehen über 600 ökologische Pflanzenschutzmittel für den Hobby- und Profieinsatz bereit.
Die Pflanzenschutzmittel sind in die Kategorien Pflanzenschädlinge, Pflanzenkrankheiten und Vorratsschädlinge unterteilt, von A wie Apfelblütenstecher bis zu Z wie Zwiebelfliege.Wussten Sie beispielsweise, dass es insektizidfreie Leimfallen zur Anwendung bei Kirschfruchtfliege gibt? Und dass Ameisen im Haushalt oder auf Terrassenblumen mit fossilem Plankton vertrieben werden können?
Eine Auswahl aus dem saisonalen Bekämpfungsarsenal:
Kohlweißlinge : Die Raupen fressen Kohlgewächse. Bekämpft werden sie mit Bacillus thuringensis Produkten, einem insektenpathogenen Bakterium.
Stechmücken: auch diese werden von Bacillus thuringiensis-Produkten wirksam reduziert.
Rosenzikaden: Sie schädigen die Pflanzen durch den Entzug von Aufbaustoffen und übertragen Viren. Der Öko-Gärtner kann dagegen Pflanzenschutzmittel auf Rapsölbasis einsetzten.
Traubenwickler: Die Insekten befallen Blüten und Trauben im Wein. An den Fraßstellen kann es zu Grauschimmelbefall kommen. Im professionellen Weinbau werden sie mit Sexualduftstoffen verwirrt, im Garten könnten die Insekten mit diesen Sexualduftstoffen in Pheromonfallen angelockt und so der optimale Bekämpfungszeitraum festgelegt werden.
Wühlmäuse: Diese vertreibt man mit Rizinusöl oder stellt spezielle Fangfallen auf.
Kartoffelkäfer: Der im 19. Jahrhundert eingeschleppte Schädling befällt neben Kartoffel auch andere Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Paprika. Wenn Absammeln nicht mehr hilft, wirken Azadirachtin aus Neemsamen oder Bacillus thuringiensis-Produkte.
Möhrenfliege: der gefürchteter Möhrenschädling lässt sich mit Pflanzenschutzmitteln, die Azadirachtin enthalten, regulieren.
Lebensmittelmotten: Abhilfe gegen die diese Schädlinge bieten Trichogramma (Schlupfwespen), das sind winzige Nützlingsinsekten, welche die Gelege der Motten parasitieren. Ausgebracht werden sie über praktische Trichogramma-Karten.
Buchsbaumzünsler: er wurde erst vor einigen Jahren eingeschleppt (Cydalima perspectalis). Der Falter wurde mit Neonicotinoiden bekämpft, mittlerweile sind diese Wirkstoffe auch in der Landwirtschaft weitgehend verboten. Umweltbewusste Gärtner verwenden daher einen scharfen Wasserstrahl oder saugen ihn mit Spezialsaugern ab. Wenn auch das nicht hilft, kann mit Bacillus thuringiensis oder Azadirachtin aus Neemsamen vorgegangen werden.
Gegen jedes Übel ist ein Kraut gewachsen. Der wohl einzige Nützling, der von der IBMA Beratungshilfe nicht erfasst wurde, ist die mäusefangende Katze für Haus und Hof.
www.ibma-da.org