Schwimmteich - Die wichtigsten Tipps
Wasser gibt einem Garten besonderes Flair. Schwimmteiche laden zu unbeschwertem Badevergnügen
Schwimmteiche sind eine bewährte und chemiefreie Alternative zu herkömmlichen Chlor-Pools. Aktuelle Studien belegen es. Die Luft über Schwimmbecken, die mit Chlor behandelt werden, steht im Verdacht, bei Kleinkindern Asthma hervorzurufen. Weitere Untersuchungen sind dringend notwendig, um eine mögliche Gefährdung von Kindern etwa beim beliebten Babyschwimmen ausschließen zu können. Ganz ohne Chlor und andere Chemikalien kommen Schwimmteiche aus, die auf die reinigende Kraft des Wassers setzen. Das Prinzip ist einfach. Der Schwimmteich besteht aus zwei Zonen, die miteinander in Verbindung stehen. In der Regenerations- oder Reinigungszone sorgen Pflanzen dafür, dass dem Wasser Nährstoffe wie Phospor oder Stickstoff entzogen werden. Dadurch kann in der zweiten Zone ungetrübtes Schwimmvergnügen genossen werden. Unzählige kleine Helfer in Form von Mikroorganismen sorgen darüber hinaus im Wasser selbst für eine ständige Reinigung.
DI Peter Petrich ist Experte für Schwimmteiche und Geschäftsführer der BIOTOP Landschaftsgestaltung GmbH in Klosterneuburg. Seit vielen Jahren plant und errichtet er private und auch kommunale Schwimmteiche. „Wasser ist der Ursprung allen Lebens. Wasser ist ein lebendiges Element. Die Anlage von Feuchtgebieten und Schwimmteichen schafft Lebenraum für bedrohte Arten. Eine Studie der Universität Wien belegt, dass Teiche Ersatzbiotope für zahllose Insekten- und Amphibienarten sind. Viele dieser Arten stehen auf der Roten Liste. Häufig wandern schon während des Baus die ersten Frösche in den Teich ein.“
Living Pools
Für alle, die ihr Badewasser nur ungern mit Fröschen und anderem Wassergetier teilen, gibt es seit kurzem den sogenannten Living Pool. Er kombiniert die Vorteile des herkömmlichen Swimmingpools mit denen des Schwimmteiches. Der Schwimmbereich kommt ohne die bisher notwendige Regenerationszone aus. Dafür hält ein Filter, der unter dem Steg eingebaut wird, mit Hilfe der Natur das Wasser sauber. Diese speziellen Biofilter verzichten gänzlich auf Chemie und entfernen sogar den in Teichen besonders gefürchteten Phopshor. „Der Marktanteil bei den Living Pools im Vergleich zu normalen Schwimmteichen liegt derzeit bei ca. 50 Prozent“, weiß dazu Peter Petrich. „Und selbst gegen lästige Algen muss der Betreiber nicht mehr selbst ankämpfen. Ausgeklügelte Roboter entfernen die unliebsamen Mitbewohner völlig selbständig.“
Doch auch bei konventionellen Schwimmteichen halten sich die notwendigen Wartungsarbeiten in Grenzen. Peter Petrich: „Im Frühjahr muss der am Boden abgelagerte Schlamm abgesaugt werden, im Sommer werden die Unterwasserpflanzen geschnitten und im Herbst steht der Schnitt der Uferpflanzen an. Während der gesamten Saison empfiehlt es sich, entstehende Algen abzufischen. Damit werden dem Teich unerwünschte Nährstoffe entzogen.“
Lesen Sie mehr in der LEBENSART Juli 2011
Autor: Michael Fusko