Studie: Nachhaltige Geldanlage aus Sicht der AnlegerInnen
Regionalität und erneuerbare Energien sind attraktivste Anlagethemen
Mit Unterstützung der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative (RKI) hat das Ökosoziale Forum eine Studie initiiert, die zu dem Schluss kommt, dass nachhaltige Geldanlagen beim Gros der Privatanleger positiv ankommen. Für fast 90 Prozent der Befragten sind nachhaltige Investments eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Geldanlagen. Die Motivation dabei ist nicht die Rendite, sondern das gute Gewissen. Man ist sogar bereit auf einen Teil der Rendite zu verzichten. Dabei sind nachhaltige Finanzprodukte in Sachen Rendite bereits auf Augenhöhe mitherkömmlichen Anlageprodukten.
„Es ist wichtig, das Wissen über nachhaltige Finanzprodukte zu forcieren. Die Publikation von Studienergebnissen ist dabei ein wesentliches Element“, so Andrea Weber, Geschäftsführerin des RKI.
Woran liegt es, dass nachhaltige Geldanlagen noch nicht Mainstream sind?
Studienautor Benjamin Reisinger hat unter anderem genau diese Frage untersucht. Aus Sicht der AnlegerInnen sind die drei Hauptgründe mangelnde Information, Intransparenz und ein nicht klar erkennbarer Zusammenhang zwischen Geldanlage und Nachhaltigkeit. Fast 18 Prozent aller Befragten haben überhaupt noch nichts über die Möglichkeit von nachhaltigen Geldanlagen gehört. Selbst jene AnlegerInnen, die aus Überzeugung nachhaltig investieren, bemängeln die Nachvollziehbarkeit der Finanzprodukte. Ganz allgemein besteht erheblicher Informationsbedarf über nachhaltige Geldanlagen.
Privatanleger wünschen sich Regionalität
Für sechs von zehn der befragten Privatanleger stellt der regionale Bezug ein entscheidendes Kriterium bei der Geldanlage dar. Das nachhaltige Finanzprodukt soll demnach gewährleisten, dass das eigene Ersparte insbesondere zur Finanzierung von heimischen Unternehmen und Projekten verwendet wird. Das attraktivste Nachhaltigkeits-Anlagethema ist der Bereich erneuerbare Energie. Ökologisch motivierte Anlagen, wie etwa Solar- oder Windenergie, rangieren in der Beliebtheitsskala deutlich vor sozialen Themen wie Bildung oder Armutsbekämpfung. Auf der anderen Seite existieren für AnlegerInnen aber auch Ausschlusskriterien, wonach bestimmte Unternehmen, Branchen oder sogar Länder nicht unter dem Deckmantel nachhaltiger Geldanlagen gefördert werden sollen.
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