UnternehmerInnen fragen, BeraterInnen antworten
Wie kann ich meinen CO2 Ausstoss kompensieren?
Gotschim ist ein alteingesessener Friseursalon in St. Pölten, der 1930 gegründet und seither als Familienbetrieb geführt wird. Der jetzige Inhaber, Michael Gotschim, feierte bereits in jungen Jahren internationale Erfolge – Gran Prix Sieger 1987, 1988 und 1989, Vizeweltmeister 1989 und schließlich Weltmeister 1990.
Er übernahm den Betrieb 2000 und hat ihn in den letzten Jahren konsequent und innovativ weiter entwickelt. „Ich will, dass sich unsere Kundinnen und Kunden wohl fühlen und sich ihr Haar gut anfühlt.“ Das ist abhängig von der Qualität der Mitarbeiterinnen und der optimalen Beratung. Daher hat Gotschim 2006 ein „all inklusive-Konzept“ eingeführt. Im all inclusive Betrag sind alle notwendigen Pflegeanwendungen enthalten. KundInnen erhalten genau die Farben, Shampoos oder Masken, die ihr Haar benötigt. „Wir waren natürlich nervös, als wir dieses System eingeführt haben. Es beinhaltete immerhin eine Preiserhöhung von 25%.“
Der anfängliche Einbruch konnte nach einem Jahr aufgeholt werden und mittlerweile sieht man die Früchte. Gotschim: „Die KundInnen sagen, dass sich ihr Haar besser anfühlt und kommen wieder. Das motiviert – und wenn die Zahlen auch noch stimmen – wachsen einem Flügel.“ Die Kundenzufriedenheit hängt ganz wesentlich von der Qualität der Schnitte und Behandlung, aber auch vom Arbeitsklima ab.
Konsequenterweise hat Gotschim vor 3 Jahren das Ausbildungssystem verändert. Die Lehrlinge haben bereits nach zwei Jahren ausgelernt, das dritte Jahr dient der Perfektion. Den Nachwuchs rekrutiert Gotschim bis auf wenige Ausnahmen aus dem eigenen Lehrlingspool. Mittlerweile beschäftigt er 17 Mitarbeiterinnen. Dass einige bereits seit 25 bzw. 30 Jahren dem Unternehmen angehören macht ihn stolz. „Das Arbeitsklima ist in einem Frauenbetrieb alles“ meint er.
Als Unternehmer und Vater von zwei Kindern fühlt sich Gotschim auch für eine positive Entwicklung der Gesellschaft verantwortlich. Klimawandel und CO2 Ausstoß sieht er als die größten Herausforderungen, denen er sich in seinem Bereich stellen will: „Da muss es doch gute und einfache Lösungen geben!“
Seine Frage an die Experten: „Wie viele Bäume muss man pflanzen, um den CO2 Ausstoß meines Betriebes zu kompensieren? Wo gibt es Projekte in Österreich, an denen ich mich beteiligen kann?“
Energieeinsparungspotentiale sieht Gotschim wenige. Der Fön mit 1.000 Watt sei für die Qualität notwendig, und die Abwärme werde sowieso als Heizenergie genutzt. „Wichtig ist mir eine richtige Lösung, ich will keine Pseudoaktion mitmachen.“
Empfehlung von Wolfgang Pekny und Michael Schwingshackl
Footprint Consult
Empfehlung von Wolfgang Diernhofer
Abteilungsleiter Carbon Management Department
Kommunalkredit Public Consulting GmbH