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Winter-Fest

Abseits der Alpen ist die kalte Jahreszeit meistens alles andere als ein idyllisches Winterwunderland. Einige Tipps, wie Sie Ihren inneren Schweinehund überwinden und auch trübe oder schneelose Wintertage genießen.

Eine Familie im schneereichen Winterwunderwald.
Foto: Yan Krukov/Pexels

Fast kein Schnee, viel Nebel, nur manchmal blitzt die Sonne hervor? Trotzdem:Nach einer fordernden Arbeitswoche mit viel Sitzen oder Stehen lechzen Körper und Geist geradezu nach Bewegung im Freien. Klassische Wintersportarten sind außer im Urlaub oder mit längerer Anfahrt meistens nicht drinnen. Aber auch in der näheren Umgebung lässt sich an weniger einladenden Wintertagen frische Luft schnappen. Wer die ewig gleichen Spaziergänge vor der eigenen Haustür satt hat, kann sich das Draußensein mit Themenwegen, Naturlehrpfaden, geführten Touren und digitalen Guides versüßen.

Ein Fußgängerpaar mit Hund passiert das farbenfrohe Mural am Schlingermarkt.
Im Gehen mit Wien zu Fuß neue Seiten der Stadt entdecken! Foto: Mobilitätsagentur Wien, Christina Steininger

Die eigene Stadt neu erkunden

Wie wäre es, an einem geführten Stadtrundgang in der eigenen Stadt teilzunehmen? Das Angebot in Österreich ist vielfältig – einfach beim lokalen Tourismusbüro anfragen. In Wien kann man sich gemeinsamen Spaziergängen abseits des eigenen Grätzels anschließen. Wer Glück hat, wird im Winter etwa bei „Wien zu Fuß“ (wienzufuss.at/termine) fündig – oder trägt selbst einen Termin in den Kalender ein. Der Verein „Wiener Spaziergänge“ (wienguide.at) bietet laufend kostenpflichtige, geführte Themenspaziergänge.

In die Winternatur eintauchen

Eine Nahaufnahme von Schilf voller Raureif.
Foto: Archiv Nationalpark Neusiegler See Seewinkel

Natureindrücke sammeln lässt sich auch in den Nationalparks, wobei im Winter vergleichsweise wenig los ist. Wen niedrige Temperaturen und ein eisiger Wind nicht abhalten, der kann den Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel (nationalparkneusiedlersee.at) auf eigene Faust erkunden oder an einer geführten Wintertour durch die von Raureif überzogene Landschaft teilnehmen (etwa am 17. Dezember und am 17. Jänner, mit Anmeldung). Bei allen Erkundungen gilt: Die Tiere dürfen nicht gestört werden, um ihre Energiereserven nicht zu strapazieren.

Beobachtungen in der Natur melden

Eine Sumpfmeise sitzt auf einem Ast voller Raureif.
Foto: Martin Strasser

Wer auf eigene Faust durch Stadt oder Land spaziert, kann seine Tierbeobachtungen auch im Winter auf der Plattform naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes eintragen. Mittels App werden Tiere und Pflanzen fotografiert, auf das Online-Portal geladen und damit die Biodiversitäts-Forschung unterstützt. Vor allem Vögel wie Meisen oder Rotkehlchen und Säugetiere wie Füchse oder Rehe lassen sich im Winter gut beobachten. „Auch indirekte Fundhinweise wie Nagespuren vom Biber oder frische Schneespuren bringen uns viele interessante Erkenntnisse“, erklärt Gernot Neuwirth vom Naturschutzbund. Und wenn es draußen wirklich einmal zu unwirtlich ist, bietet das neue Insekten-Quiz auf der Website und in der App lehrreiche Abwechslung.

Weitere Naturbeobachtungs-Apps: stadtwildtiere.at der Vetmeduni Wien, die Vogelbeobachtungs-App des Vereins BirdLife (ornitho.at) und die App „Naturkalender“ – deren Daten dienen der Klimaforschung.

Ein rotbraunes Eichhörnchen sitzt in einem winterlich blattlosen Wildrosenstrauch und knabbert an einer Hagebutte, die es mit den beiden Vorderpfoten hält.
Nicht nur Vögel, auch Säugetiere lassen sich im Winter gut beobachten. Ist es gatschig oder liegt Schnee, dann halten Sie nach Tierspuren Ausschau! Foto: Sylvia Marchart, stadtwildtiere.at

Innere Einkehr beim Winter-Natur-Baden

Waldbaden, also der bewusste Aufenthalt im Wald, ist mittlerweile zum Trend geworden. Kein Wunder, immerhin wirkt sich die Waldatmosphäre positiv auf die Gesundheit aus. Das liegt an der frischen Luft, den pflanzlichen Duftstoffen der Bäume oder dem beruhigenden Grün.

Beim Aufenthalt im Wald und auf der Wiese gleichzeitig etwas für die Persönlichkeitsentwicklung zu tun, ist Ziel des Naturcoachings. Begleitet werden solche Unternehmungen zum Beispiel vom Wiener Naturcoach Klaus Rafenstein (naturcoach.at). Er bringt ein großes Repertoire an Übungen in der Natur mit, die die eigene Intuition stärken. Die Natur, sagt er, ist lebensbejahend, absichtslos und authentisch. „Sie ist die ideale Umgebung, um offen für neue Impulse zu sein und sich zu entfalten, um Entscheidungen zu treffen oder Ziele festzulegen“, erklärt der Coach.

Waldbaden, also der bewusste Aufenthalt im Wald ist zum Trend geworden.

Die Kraft der Natur nutzt auch Beziehungscoachin Veronika Lamprecht (liebeskultur.com). Sie bietet auf Schloss Eschelberg in Oberösterreich mehrtägige Liebespaar-Seminare in Gruppen sowie individuell an. In diesem Rahmen lädt sie die Teilnehmenden meistens auch zu Paarspaziergängen ein. „Wer damit weniger Erfahrung hat, ist oft erstaunt darüber, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen in der Natur sind“, erzählt sie. „Das ist sehr berührend. Denn viele Paare merken: Jetzt gehen wir unseren gemeinsamen Weg schon so lange – und doch erlebt ihn jeder auf eine andere Art und Weise.“

Ein Logo das mit einer Linie eine Weltkugel mit den Kontinenten nachzeichnet. Als obere Kugelbegrenzung steht
Wer sich beim Spazierengehen gern mit anderen austauscht, kann es mit einem Philosophischen Spaziergang probieren. Der neue „Verein für philosophisches Wandern“ (philosophisches-wandern.com) lädt zum gemeinsamen Gehen und Denken ein, aktuelle Termine sind der Website zu entnehmen. Die Spaziergänge dauern rund eine bis eineinhalb Stunden. Dabei erwartet einen ein Mix aus bewusstem Wahrnehmen, kurzen Textimpulsen, Gedankenmeditation und Dialog.


WINTERLICHE THEMENWEGE

In Österreich laden mehr als 300 Themenwege und Naturlehrpfade zu Entdeckungstouren ein. Viele davon sind auch im Winter begehbar.

NIEDERÖSTERREICH:

2022 frisch eröffnet hat der Wein-Themenweg im Weinviertel, Ausgangspunkt ist Röschitz. www.dieroeschitzerwinzer.at/erlebnisweg

Seit 2021 lädt der Kugelbahnweg in St. Corona am Wechsel zu Übungen in Geschicklichkeit und Co. ein – ist er aufgrund des Wetters nur eingeschränkt nutzbar, lockt in der Erlebnisarena auch der Ameisenpfad. erlebnisarena.at

Ebenfalls seit 2021 begehbar ist der Naturpfad „Hollabrunner Waldgeschichten“ in Hollabrunn. Auf insgesamt ca. 4,4 km erstreckt sich ein kinderwagentauglicher Rundweg mit 21 interaktiven und multisensorischen Stationen verschiedener Art. Begleitet von der Wildkatze „Cool Cat“ erfahren Kinder und Erwachsene wissenswertes über die Natur bei Waldgeschichten wie  „das Orchester des Waldes“, „Klettern wie eine Zauneidechse“ oder „lebendiges Totholz“. Zwischen den Wissensstationen gibt es auch immer wieder auch Angebote, die zu Bewegung anregen und einen kleinen Spielplatz bei der Koliskowarte. www.hollabrunn.gv.at

Ein Junge spielt an einer Tafel auf der eine Kugel durch zwei Schnüre gesteuert an Löchern vorbei ans Ziel befördert werden muss.
Foto: Erlebnisarena St.Corona am Wechsel
Kinder drücken Stempel mit verschiedenen Fußspuren in den Sand.
Nicht nur im Sommer spannend: Die Hollerbrunner Waldgeschichten führen durch unterschiedliche Erlebnisstationen. Foto: HoMaG Hollabrunner Marketing Gesellschaft

Bakabu-Erlebnisweg in den Wiener Alpen
Der Rundweg führt ab Hochneukirchen auf die Hutwischwarte und retour. Entlang der rund fünf Kilometer langen Strecke sind neun Hör-Erlebnisstationen angebracht. Sie erzählen eine Kindergeschichte über Bakabu und seinen besten Freund. wieneralpen.at

Fitness- und Wellnessweg Bärnkopf
Auf dem 1,2 Kilometer langen Rundweg um den Schlesinger Teich in der Waldviertler Gemeinde Bärnkopf sind zwölf Stationen fixiert. Die Infotafeln animieren zum Aktivsein, etwa beim Koordinationstraining oder Kneippen. baernkopf.gv.at

Ein Fernrohr mit einer Handlungsanleitung steht in einer winterlichen Landschaft.
Foto: Günter Kytka, Tourismusverein Bärnkopf
Hölzerne Sitzgelegenheiten in Form stilisierter Häuser auf dem schneebedecktem Gipfel eines Hügels. Der Blick hinunter ins Tal fällt auf eine winterliche Landschaft mit Wiesen und Wäldern.
Auf dem Bakabu-Rundweg führen neun Hör-Erlebnisstationen durch die Wiener Alpen. Foto: Wiener Alpen / Florian Luckerbauer

OBERÖSTERREICH:

Erlebnisweg Moorwald in Bad Leonfelden
Der lehrreiche Weg führt vom Kurhotel aus vier Kilometer lang durch das Mühlviertel. Dabei lernen Erwachsene und Kinder spielerisch und erlebnisreich die Lebensräume Wald und Moor näher kennen. Zu den Stationen zählen etwa die Aussichtsplattform im Moor oder der Motorikpark. Einfach dem Aufkleber mit dem hölzernen Eichkätzchen folgen. badleonfelden.at

Eine lebensgroße Dinosaurierfigur steht zwischen Baumstämmen am winterlich schneebedeckten Erlebnisweg Moorwald.
Auch Uhrzeitgetiere gibt es auf dem Erlebnisweg Moorwald in Bad Leonfelden zu entdecken. Foto: Helga Baier, TVB Mühlviertler Hochland

Dem Öl auf der Spur in Fraham
Wissenswertes über die Welt der Speiseöle erfahren lässt sich an dem 2021 eröffneten Themenweg bei der Öhlmüle Raab in Fraham bei Eferding. Der Ölmüller selbst führt durch die Stationen, am Ende gibt es eine Verkostung. www.oel-muehle.at

Drei Schautafeln vor der Ölmühle Raab.
Foto: Andreas Maringer

STEIERMARK:

Reflexion zu Lebensthemen

Gäste des Bio-Hotels Retter in der Steiermark sind dazu eingeladen, auf dem „Impulsweg“ durch die Natur rund um das Hotel zu spazieren. Auf zwei Kilometern sind zwölf Stationen zu drei wesentlichen Lebensthemen – Glück, Liebesbeziehungen und Naturvielfalt – eingerichtet. Im Hotel kann man ein Begleit-Büchlein erwerben, um seine Gedanken festzuhalten. retter.at

Das Hotel Retter im Winter von oben.
Foto: Hotel Retter

WIEN:

Ein Kormoran sitzt auf einem Ast am Ufer der Donau.
Kormoran, Foto: Sylvia Marchart, stadtwildtiere.at
Natur-Erlebnispfad Donauinsel
Bei einem sehr kurzen winterlichen Spaziergang über die Wiener Donauinsel machen Erwachsene und Kinder Halt an sieben interaktiven Holztafeln. Dabei erfahren sie allerlei Spannendes zur kleinen Bucht an der Donau. Etwa, warum sich Jungfische hier so wohl fühlen oder wer im Schilf brütet. Der 250 Meter lange Pfad beginnt nahe der U1-Station Donauinsel. wien.gv.at

DIGITALE SPAZIERGANGS-BEGLEITER

App herunterladen und drauflos schlendern, gehen, marschieren oder laufen – Inspirationen von geführten Touren bis zu Rätsel-Rallyes.

Appgeführte Stadtspaziergänge

Eine weibliche Hand hält ihr Smartphone ins Bild. Wir sehen auf dem Bildschirm eine App geöffnet, über die geführte Stadtspaziergänge in Wien angeboten werden.
Nicht schon wieder die selbe Runde? Apps lassen Sie die Stadt neu entdecken. Foto: WienTourismus/Paul Bauer

„Fleischgeschichten“ in Salzburg
Bei der App-geführten Tour zum Thema „Fleisch“ gelangt man spielerisch durch die Salzburger Innenstadt. Dabei erfährt man Wissenswertes zum Thema Fleischkonsum und setzt sich mit globalen und ethischen Fragen rund ums Thema Fleisch auseinander. Je mehr Rätsel man löst und je intensiver man mitmacht, desto mehr Punkte werden gesammelt.

Derzeit unter stadtmacherei-salzburg.at, ab Februar/März 2023 auf de.actionbound.com

Stadtrallye DEADLINE in Innsbruck, Wien, Graz, St. Pölten und Klagenfurt
Journalistin Sara steht kurz vor der Veröffentlichung ihrer Story „Gutes Leben muss nicht die Welt kosten“. Das Problem: ihr Computer wurde gehackt. Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Saras Kolleg:innen und begeben sich zu jenen Orten, an denen Sara zuletzt recherchiert hat. Verschiedene Codes sind zu knacken, um die brennenden Themen der Gegenwart doch noch an die Öffentlichkeit zu bringen - eine Smartphone Rallye zum SDG 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“. welthaus.at/workshops/deadline

„Ivie“, der digitale Wien-Begleiter
Die App von Wien Tourismus bietet mitunter themenbezogene City Walks, um Wien aus neuen Perspektiven wahrzunehmen. Kuriose Geschichten über Wien gibt’s obendrauf. wien.info

Der Linzer Torte nachjagen
Die Visit-Linz-App lädt zu Schnitzeljagden und zum Sammeln imaginärer Linzer Torten ein. Wahlweise mit Augmented-Reality-Modus, um die Online-Welt mit der realen Umgebung zu verbinden. Hier lassen sich Punkte sammeln und gegen Vergünstigungen einlösen. linztourismus.at

„Walk of Fem“ in Linz
Für das Jahr 2023 sind in Linz mehrere Augmented-Reality-Stationen im öffentlichen Raum geplant, um eine außergewöhnliche digitale Stadttour zu ermöglichen. Der „Walk of Fem reloaded“ ist als erste Station bereits umgesetzt. Dabei werden sieben der über sechzig an der Donaulände präsentierten Frauenpersönlichkeiten des „Walk of Fem“ mittels Animation „zum Leben erweckt“. Was man dafür braucht? Die App „Artivive“ und Lust am Ausprobieren. linz.at

Per Audioguide durch St. Pölten
Eine digital begleitete Tour zu den Höhepunkten der Stadt bietet die App „Hearonymus“. Herunterzuladen unter dem Stichwort „poelten“. Sehenswert ist etwa das barocke Ensemble aus Rathaus, Franziskanerkirche mit Kloster und Pestsäule. stpoeltentourismus.at

Ein Mädchen im Schulalter steht auf einem Platz in Wien und erkundet die Gegend mit einem Rätselheft von
Lust auf eine Grätzl-Rallye mit Kindern, Freundinnen und Freunden? Die Stadt & Du bietet Rätsel- und Lösungshefte für Wien direkt zum Download an. Foto: Mobilitätsagentur Wien, Christian Fürthner

Die Grazer Grazien
Der interaktive City Guide durch die steirische Hauptstadt führt zu diversen Stadtschönheiten, erzählt Anekdoten und lässt Quizfragen beantworten. Wer bei allen Fragen richtig liegt, erhält bei Graz Tourismus ein kleines Geschenk. locandy.com/q/at-graz-grazien

Rätselralleys für Groß und Klein

Schnitzeljagd und Schatzsuche
Von der digitalen Schnitzeljagd in Innsbruck bis zur Schatzsuche in Villach: „My City Hunt“ bietet spielerische Zugänge, um sich durch Österreichs Städte zu bewegen. mycityhunt.at

Kinderspaß mit und ohne App
Extra für Kinder: Mit dem „Space Dog“ auf Schatzsuche durch Salzburg oder ­ –  ganz ohne App – dafür mit gedrucktem Rätselheft auf eine Grätzeltour durch Wien. salzburg-altstadt.at/de/spacedog www.diestadtunddu.at/graetzl-box/graetzl-rallye

Maria Kapeller

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