Die Augen vor Sonnenbrand schützen
Für die Urlaubs- und Ferienzeit werden Sonnenmilch und Insektensprays gekauft, um sich von Kopf bis Fuß zu schützen. Doch auf die hochsensiblen Augen wird oft vergessen.
Unsere Augen sind täglich unzähligen Reizen ausgesetzt. Im Sommer sind dies vor allem Klimaanlagen, Sonnenlicht, Schweiß, Sand oder Wasser. Daher braucht es gerade jetzt einen professionellen Schutz für Netz- und Hornhaut, der vor der direkten Sonneneinstrahlung schützt. „Beim Brillenkauf darf nicht nur der modische Aspekt im Vordergrund stehen. Eine gute Sonnenbrille muss die Augen vorne und an den Seiten gut schützen. Optimal ist eine Brille, die die gesamte Augenpartie von der Schläfe bis zur Augenbraue beschattet“, sagt Dr. Martin Dirisamer, Experte für Augenheilkunde. „Die Tönung der Gläser sagt nichts darüber aus, wie gut diese gegen UV-Strahlen schützt. Denn auch Augen können einen Sonnenbrand erleiden.“
Bei einem „Sonnenbrand im Auge“ wird zum Beispiel die äußere Hornhaut beschädigt, können Überreizung und Rötungen der Bindehaut bis zu schweren Verbrennungen an der Netzhaut auftreten. „Vor allem wenn das Auge stark geblendet wird zum Beispiel von Wasseroberflächen oder auch hellem Sand kann es zu einem sehr schmerzhaften Sonnenbrand am Auge kommen“, warnt Dr. Siegfried Priglinger, Primar der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Erwachsene blinzeln bis zu 15. Mal in der Minute, das geschieht automatisch. Beim Lesen am E-Book am Strand oder beim Check des Smartphones unterwegs im Sommer tritt ein Starren ein und das zwinkern wird weniger. Dadurch wird der Tränenfilm kaum verteilt, das Auge wird trocken, brennt und ein verschwommenes sehen kann auftreten. Die Spiegelung der Geräte vor allem im Sonnenlicht wird oftmals unterschätzt und kann zu unangenehme Entzündungsreaktionen führen.
Und dann noch die Klimaanlagen: Freund oder Feind?
Bei über 30 Grad im Freien sind Klimaanlagen das Must have im Sommer in Büros oder auch zu Hause. Doch neben den angenehmen und positiven Effekten gibt es auch Nachteile. So wird zum Beispiel die Raumluft durch das Abkühlen und die Zirkulation sehr trocken und dies kann zu trockenen Augen mit Entzündungen an der Horn- und Bindehaut führen. „Wenn die Augen auf diese Trockenheit reagieren, zu brennen oder zu jucken beginnen, dann sollte man sich mit Tränenersatzmittel, die alle paar Stunden in die Augen getropft werden Abhilfe verschaffen. Auch regelmäßiges, bewusstes Zwinkern und Pausen können die Symptome lindern.“, so Dr. Dirisamer.
Solche Reizungen schwächen auch das Schutzsystem der Augen und Bakterien und Viren können leichter eindringen. Ein zusätzliches Problem kommt hinzu, wenn mit den Fingern im Auge gekratzt oder gerieben wird, denn dann werden Bakterien lediglich noch weiter verteilt. Bei Schmerzen, Schwellungen oder auch Sehstörungen sollte daher unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden.
Medikamente für die Reiseapotheke und andere Hilfsmittel
In der Haus- aber vor allem jetzt auch in der Reiseapotheke sollten Augentropfen und Schutzmittel für die Vor- aber auch Nachsorge der Augen bei zu grellem Licht, trockener Luft oder zu viel Chlor- und Salzwasser zu finden sein. „Sonnenbrillen für groß und klein mit ausgeprägtem UV-Schutz und CE-geprüft, Tränenersatzmittel und eventuell antibiotische Augentropfen gehören mit ins Reisegepäck. Doch Vorsicht, sind diese Produkte einmal geöffnet, dürfen die Tropfen meist nur einen Monat lang verwendet werden“, rät Dirisamer. „Bei geschwollenen und roten Augen können auch kühlende Gel-Brillen oder kalte Kompressen, die in Apotheken erhältlich sind, verwendet werden. Werden die Symptome jedoch nicht besser, sollte man unbedingt einen Augenarzt aufsuchen.“
Quelle und weitere Infos: www.dirisamer-priglinger.at, www.smileeyes.de/linz.