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Gesundheitsschädliche Nitrosamine in Kinder-Luftballons

Der Verein für Konsumentenschutz (VKI) warnt vor Kinderluftballons. Laut einem Test enthalten vier von 14 Produkten gesundheitsschädliche Nitrosamine.

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Foto: rmeghann-pixabay

Die getesteten Ballons der folgenden Marken hätten den VKI-Testern nicht in den Verkehr gebracht werden dürfen: Alvarak (gekauft bei Thalia), amscan (gekauft bei Libro), Party Deco (gekauft bei Sewa) und Shuaian Balloons (gekauft bei amazon).

In Luftballons können gesundheitsschädliche Nitrosamine stecken: Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 14 Produkte getestet. Vier waren so stark belastet, dass die Grenzwerte der EU-Spielzeug-Richtlinie überschritten wurden. Die anderen zehn Produkte enthielten nur geringe Mengen an Nitrosaminen bzw. an Stoffen, die in Nitrosamine umgewandelt werden können. Wien. Die getesteten Ballons dieser Marken hätten laut VKI nicht in den Verkehr gebracht werden dürfen: Alvarak, amscan, Party Deco und Shuaian Balloons. "Letztere gaben sogar vier Mal so viele Nitrosamine und nitrosierbare Substanzen ab wie erlaubt", berichteten die Konsumentenschützer. Unbedenklich seien hingegen Herz Ballons von flying tiger, 8 Ballons von Let's Party und Smiley von Susy Card.

Nitrosamine sind weit verbreitet. Sie können in Nahrungsmitteln, Tabak, Kosmetika oder auch in Gebrauchsgegenständen aus Latex enthalten sein. In Naturkautschuk – jenem Rohstoff, aus dem Luftballons oft gefertigt werden – sind keine Nitrosamine enthalten. Sie können aber in der Folge bei der industriellen Verarbeitung entstehen. Sehr hohe Werte an Nitrosaminen in Luftballons hält das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für gesundheitlich bedenklich. Ein hoher Gehalt an Nitrosaminen wäre vermeidbar, eine daraus resultierende Belastung daher nicht akzeptabel. „Gerade in Produkten, die sich vorrangig an Kinder richten, haben diese Stoffe auch nichts verloren“, ergänzt VKI-Chemikerin Birgit Schiller.

Empfehlungen

  • Geben Sie kleineren Kindern keine Luftballons! Nicht nur wegen des möglichen Schadstoffgehalts, sondern vor allem wegen der möglichen Erstickungsgefahr.
  • Zum Aufblasen von Luftballons am besten eine Pumpe verwenden.
  • Aufdrucke wie "laboratory tested" bedeuten nicht automatisch, dass ein Produkt auch unbedenklich ist.
  • Ein unangenehm chemischer Geruch kann ein Indiz für Schadstoffbelastung sein. Derartige Produkte besser meiden.
  • Auch Luftballons aus Naturkautschuk sind nicht ohne Weiteres biologisch abbaubar, selbst wenn dies von manchen Herstellern behauptet wird. Sie sollten deshalb nicht im Biomüll entsorgt werden.
  • Das Steigenlassen von Luftballons im Freien ist nicht unbedenklich: Es trägt zur Umweltverschmutzung bei und ist in manchen Bundesländern genehmigungspflichtig. Tiere können durch den Verzehr der Überreste verenden.

Alle Testergebnisse online unter www.konsument.at