Ersatzpflanzen für den Buchsbaum
Was tun, wenn die Hecke kahlgefressen ist? Tipps für widerstandsfähige Nachpflanzungen von Bioberaterin Elfriede Stopper.
Momentan sind extreme Schäden durch den Buchsbaumzünsler sichtbar. Die Junglarven treten 2013 in manchen Gebieten schon seit Anfang März in besonders starken Populationen auf und fressen Solitär- wie Buchsbaumhecken kahl. Zurück bleiben meist blattloses Buchsbaumgeäste. "Anfangs bestand noch die Möglichkeit, die Junglarven mit regelmäßigen Spritzungen mit den für den Biolandbau zugelassenen Mitteln (Neem oder XenTari) zu reduzieren", sagt Bioberaterin Elfriede Stopper von BIO AUSTRIA. "Seit 2013 ist es durch das massenhafte Auftreten des Zünslers nur mehr schwer machbar. Die Behandlungen zeigen nur bei ganz jungen Raupen eine Wirkung. Ab etwa 3 cm Größe erfolgt eine Notverpuppung, bevor die Tiere genügend Wirkstoff aufgenommen haben.
Da jedoch der Befall meist erst spät erkannt wird und zudem mehrere Larvenstadien parallel auftreten können, ist eine Spritzung in der Praxis selten wirklich zufriedenstellend. Empfohlen werden in Abständen von 14 Tagen 2-3 Spritzungen. Sollte man von den engen Spritzintervallen und abendlichen Zünslersammlungen genug haben, den Einfall des Schädlings ganz übersehen haben und schon vor dem Problem eines Kahlfraßes stehen, liegt die Überlegung an eine Buchsbaumersatzpflanzung (nach sachgerechter Entsorgung der kahlgefressenen Altbestände) nahe. Dafür empfiehlt die Bioberaterin:
Frostharte und widerstandsfähige Ersatzpflanzen
- Buchsblättrige Berberitze (Berberis buxifolia „Nana“), Zwergliguster (Ligustrum vulgare „Lodense“), Heckenmyrte (Loniceranitida „Maigrün“), die schwachwüchsige Eibe „z.B. Taxus baccata „Christa“
- Eher für milde Klimabebiete eignen sich Hebe "Green Boys“ wie auch Heiligenkraut und wintergrüner Gamander
- Auf sauren und milden Standorten und für niedrige Einfassungen eignen sich auch Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon)
- Als Buchsersatz-Einfassungspflanzen für Bauerngärten eignen sich folgende Stauden: Immergrüner Gamander (Teucrium x lucidrys), Kleiner Gewürz-Thymian (Thymus vulgaris 'Compactus'), Zierlicher Frauenmantel (Alchemilla epipsila), Gartenlavendel (Lavandula angustifolia 'Blue Ice' Garten-Lavendel)
Nur eine professionelle Nützlingseinsatzstrategie (spezielle Schlupfwespenarten), aber auch die langsame Gewöhnung an die fremde Raupenkost unserer natürlichen Fressfeinde (heimische Vogelarten) könnten langfristig die Rettung unserer Buchsbaumbestände bedeuten.
Allzu große Hoffnungen auf eine natürliche Regulierung bestehen nicht. Die Raupe ist in der Lage pflanzliche Abwehrstoffe (wasserlösliche Alkaloide) zu ertragen bzw. selbst zum Fraßschutz einzulagern. Dies würde auch die Beobachtung erklären, dass Vögel, die eine Raupe fressen, diese gleich wieder auswürgen. Auch Parasiten des Buchsbaumzünslers sind bislang noch nicht als Nützling erhältlich.