Stunde der Wintervögel
Zähl mit: Vom 4. bis zum 5. Jänner 2025 eine Stunde lang Vögel im eigenen Garten, vom Fenster aus, im Park oder am Urlaubsort beobachten.
Mit dieser jährlichen Mitmach-Aktion, die sich bei vielen Vogelfreund:innen bereits als beliebte Tradition etabliert hat, möchte BirdLife Österreich ein möglichst genaues Bild von der winterlichen Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern gewinnen. Im Fokus stehen bekannte und oft weit verbreitete Arten wie Meisen, Finken, Sperlinge oder Drosseln. „Es geht bei der Zählung weniger darum, exakte Bestandszahlen zu ermitteln, sondern vielmehr ist es das Ziel, langfristige Trends zu erkennen.
„Jede einzelne Zählung ist bloß eine Momentaufnahme, aber trotzdem ein wertvoller Baustein. Selbst wenn Sie keinen Vogel sehen, ist das für uns eine wichtige Information!“, betont Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. „Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse.“, ergänzt Wichmann und lädt alle herzlich ein: „Nehmen Sie sich am kommenden Wochenende eine Stunde Zeit, zählen Sie die Vögel im Garten, am Balkon oder im Park und melden Sie uns Ihre Beobachtungen!“
Die „Stunde der Wintervögel“ ist übrigens nicht nur in Österreich ein Highlight – auch in Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Serbien und der Slowakei wird fleißig gezählt.
Aktuelle Schneefälle treiben Vögel in die Siedlungen
Wie viele Vögel insgesamt, aber auch welche Vogelarten vermehrt in unseren Siedlungen zu beobachten sind, ist unter anderem stark von der aktuellen Wetterlage abhängig. Die Schneefälle der letzten Woche in Westösterreich könnten nach Angaben von BirdLife-Expert:innen zu einer höheren Anzahl von Vögeln in den westlichen Bundesländern bei der bevorstehenden „Stunde der Wintervögel“ führen. „Bei geschlossener Schneedecke und frostigen Temperaturen suchen viele Vogelarten, vor allem solche aus höheren Lagen, vermehrt Futterstellen in den tiefergelegenen Dörfern und Städten auf“, erklärt Evelyn Hofer, Projektleiterin der „Stunde der Wintervögel“ bei BirdLife Österreich. Die Anzahl der Wintergäste aus dem Hohen Norden wird maßgeblich von Bruterfolg und Nahrungsverfügbarkeit in ihrem Brutgebiet bestimmt.
„Derzeit beobachten wir in ganz Österreich einen verstärkten Einflug von Bergfinken, teilweise Schwärme von bis zu 1.000 Individuen!“, berichtet Evelyn Hofer. Dieser faszinierende Finkenvogel mit seiner orangefarbenen Brust brütet in den Nadel- und Birkenwäldern Skandinaviens. Im Winter sucht er bevorzugt nach Bucheckern, was ihn oft in großen Zahlen bis nach Mitteleuropa führt. Bei uns findet man ihn dann vor allem in Buchenwäldern, häufig besucht er aber auch Futterstellen im Siedlungsgebiet. „Wir sind gespannt, ob uns die Bergfinken auch am Zählwochenende einen Besuch in unseren Gärten abstatten – und wenn ja, wie viele von ihnen wohl zu sehen sein werden“, freut sich Hofer.
1.Schritt: Informieren
Bei der „Stunde der Wintervögel“ können alle großen und kleinen Vogelfreund*innen mitmachen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, denn mithilfe des Mitmachfolders können häufige Siedlungsvögel ganz einfach bestimmt werden (online abzurufen unter www.birdlife.at)
2.Schritt: Zählen – So einfach geht's!
Suche im Zeitraum vom 4. bis 6. Jänner 2025 einen Platz im eigenen Garten, am Balkon, am Fenster oder in einem Park, von dem du gute Sicht auf deine nächste Umgebung haben. Eine Futterstelle im Blickfeld ist von Vorteil, aber nicht notwendig. Auch wer innerhalb Österreichs auf Urlaub ist, kann teilnehmen. Beobachte zu einer selbst gewählten Uhrzeit im Zählzeitraum eine Stunde lang und notiere dabei von jeder Vogelart die höchste Anzahl an Individuen, die du in diesem Zeitraum gleichzeitig siehst.
Auch wenn du nur wenige Vögel, keinen einzigen Vogel oder dir unbekannte Vögel siehst, ist diese Rückmeldung an die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich sehr wertvoll. Eine genaue Anleitung zur Zählung findest du im „Stunde der Wintervögel“ - Teilnahmefolder oder unter www.birdlife.at/stunde-der-wintervoegel
3.Schritt: Beobachtungen melden
Bitte nutze für deine Meldung entweder den Meldebogen auf dem „Stunde der Wintervögel“-Teilnahmefolder oder gib dein Zählergebnis auf der Meldeplattform online ein (von 4. bis 16. Jänner 2024 freigeschaltet).
Nutze das „Stunde der Wintervögel“-Rahmenprogramm
Preise gewinnen
Als Dankeschön für die Teilnahme an der „Stunde der Wintervögel“ werden tolle Preise verlost.
Fotos oder Videos hochladen
Im Rahmen der „Stunde der Wintervögel“ werden auch wieder die besten Schnappschüsse rund ums Futterhaus gesucht. Für die schönste Aufnahme wird ein Preis vergeben! Der Upload von Fotos und kurzen Videos hier.
Online Vogelquizze
Erstmals gibt es auch die Möglichkeit, Vogelbestimmung vorab an Hand von Online Vogelquizzen zu üben. Die Quizze sind in verschiedenen Schwierigkeitsgraden verfügbar und bieten sowohl Einsteiger*innen als auch Fortgeschrittenen eine unterhaltsame Möglichkeit, ihr Wissen zu testen und Neues zu lernen.
Podcast „BirdLife Gezwitscher“ – Folge 79: Q&A rund um die „Stunde der Wintervögel“.
Der Bergfink im Porträt
Der Bergfink ist in Österreich ein Wintergast aus dem Hohen Norden. Seine Größe und Gestalt ähnelt der des Buchfinks, jedoch lässt er sich auf Grund seiner orangefarbenen Brust, Schultern und Flügelbinden, die zum braunschwarz gescheckten Rücken kontrastieren, und dem weißen Bürzel gut vom Buchfink unterscheiden. Außerdem haben Bergfinken zu dieser Jahreszeit einen gelblichen Schnabel mit dunkler Spitze – der Schnabel der Buchfinken ist dagegen nie gelblich gefärbt. Er brütet in den Nadel- und Birkenwäldern Skandinaviens. Im Winter kann man ihn bei uns in Buchenwäldern, aber auch im Siedlungsgebiet beobachten, wo er gerne Futterstellen aufsucht. Zur Brutzeit ernährt sich der Bergfink überwiegend von Insekten. Im Herbst gewinnen jedoch verschiedenste Baumsamen an Bedeutung. Die wichtigste Rolle spielen dabei Bucheckern, deren Angebot auch wesentlich sein Zugverhalten beeinflusst. Bucheckern sammelt er bevorzugt am Boden, aus lockerem Schnee kann er sie sogar ausgraben. Am Futterhaus nimmt er gerne Sonnenblumenkerne an.
Ein detailliertes Portrait findest du hier.