zum Inhalt springen

Glyphosat: EU verlängert Zulassung

Die europäische Kommission hat nun wider Erwarten das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat um weitere fünf Jahre zugelassen.

greenpeace_brian_berg_gp0str9td
Foto: Greenpeace/Brian Berg Greenpeace/Brian Berg

Am 27. November haben die EU-Staaten in Brüssel mehrheitlich für Glyphosat gestimmt: Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel wird weitere fünf Jahre in der EU zugelassen. 18 Länder stimmten dafür, Österreich war dagegen. Deutschland - das sich bisher enthalten hat - hat im letzten Moment die Seiten gewechselt und für die fünfjährige Verlängerung gestimmt.

Umweltorganisationen verurteilen die erneute Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels. Das Gift gilt laut Krebsforschungsagentur der WHO als wahrscheinlich krebserregend. Zudem sei die Gefahrenbewertung in entscheidenden Teilen wortwörtlich vom Monsanto-Zulassungsantrag übernommen. Es habe keine rechtliche und wissenschaftliche Grundlage für eine Wiederzulassung gegeben.

Die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten haben sich mit ihrer Entscheidung für eine erneute Zulassung von Glyphosat über die Forderung von 1,3 Millionen Europäern, die das Aus forderten, hinweg gesetzt. GLOBAL 2000 will rechtliche Schritte gegen diese Entscheidung einleiten.

Greenpeace fordert  die Bundesregierung auf, nun Verantwortung zu übernehmen und in Österreich für einen Glyphosat-Ausstieg zu sorgen.

Die Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) hat angekündigt, einen Dialog über nationale Einschränkungen von Glyphosat zu starten.

Für das große Agrarland Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron noch einmal persönlich sein Vorhaben eines nationalen Verbotes von Glyphosat bekräftigt.

Die Folgen für die Umwelt

Mit Glyphosat werden Kräuter und Gräser auf Acker und in Gärten nahezu vollständig vernichtet. Damit sinke nicht nur die Zahl der Pflanzen stark, heisst es vom Umweltbundesamt (UBA), es entziehe auch allen an Ackerlebensräume gebundenen Arten, wie Insekten und Feldvögeln, die Lebensgrundlage. Ganze Nahrungsnetze könnten zusammenbrechen.