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Kinderessen muss besser werden

Greenpeace hat Schul- und Kindergartenessen gecheckt: Kloster­neuburg ist Vorreiter, Wels, Kapfenberg und Dornbirn sind Schlusslichter.

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Greenpeace hat 2018 das Schul- und Kindergartenessen in 25 Städten und Ortschaften untersucht. Es wurde abgefragt, wie hoch der Anteil an biologischen Lebensmitteln ist, wie viel regionale Kost auf den Tellern landet und wie es um die Auswahl an fleischlosen Mahlzeiten steht. Dabei unterscheiden sich die Gemeinden teils gravierend. Vor allem in Sachen Bio-Essen besteht aber verbreitet Aufholbedarf. Greenpeace fordert nun verbindliche Vorgaben für besseres Essen in Kindergärten und Schulen.

„Es hängt ganz entscheidend vom Wohnort ab, wie gut die eigenen Kinder in Schule und Kindergarten verpflegt werden. Die Unterschiede sind derzeit massiv“, sagt Greenpeace-Sprecher Sebastian Theissing-Matei. „Manche Kinder bekommen regelmäßig regionales Bio-Essen mit viel gesundem Obst und Gemüse, anderen wird täglich industrielle Massenware unbekannter Herkunft vorgesetzt.“

Die einzige Gemeinde, die im Greenpeace-Check in allen drei Kategorien – bio, regional und fleischlos - gut abschneidet, ist Klosterneuburg in Niederösterreich. Schlusslichter über alle drei Bereiche sind Wels, Kapfenberg und Dornbirn. Unter den Landeshauptstädten landet Innsbruck auf dem letzten Platz.

Besonders bei Bio-Kost müssen viele Gemeinden nachbessern, so Greenpeace. Nur fünf der 25 Gemeinden erreichen hier eine gute Bewertung, nämlich Saalfelden, Wolfsberg, Villach, Klosterneuburg und – als einzige Landeshauptstadt – Wien. In der Bundeshauptstadt sind in Schulen 40 Prozent des Essens biologisch, in Kindergärten sogar 50 Prozent. Im Landeshauptstädte-Vergleich schneiden bei Bio Klagenfurt und Innsbruck am schlechtesten ab. Während der Anteil an biologischen Lebensmitteln in Klagenfurt bei mageren acht Prozent liegt, kann Innsbruck nicht einmal präzise Angaben darüber machen. Der Bio-Anteil dürfte aber auch hier nicht höher als zehn Prozent liegen. „Innsbruck und Klagenfurt müssen dringend aktiv werden und Kindern mehr Bio-Kost bieten. Das ist sehr wohl möglich, wie etwa Wien vorzeigt“, sagt Theissing-Matei.

Regionale Kost steht häufiger am Menüplan, 14 der 25 Gemeinden sind hier gut unterwegs. Am meisten regionale Lebensmittel, nämlich mindestens 90 Prozent, gibt es in den Kindergärten und Schulen Saalfeldens, Villachs und Klagenfurts. Die Kärntner Landeshauptstadt ist auch beim Angebot an fleischlosen Speisen Vorreiter. Hier essen Kinder drei- bis viermal pro Woche fleischlos. Neben Klagenfurt erhalten neun weitere Gemeinden eine gute Bewertung, was das Angebot an fleischlosen Gerichten betrifft.

„Verschiedene Gemeinden in Österreich zeigen bereits, dass unseren Kindern mit dem nötigen politischen Willen in Schulen und Kindergärten besseres Essen geboten werden kann“, sagt Theissing-Matei und betont: „Es ist höchste Zeit, dass sich alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihrer enormen Verantwortung gegenüber den Kleinsten in unserer Gesellschaft bewusst werden und für besseres Essen sorgen. Das heißt mehr Bio, mehr regional und mehr schmackhafte fleischlose Alternativen in unseren Kindergärten und Schulen!“

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