Sparen mit Gewinn: Nachhaltig Geld anlegen
Wie und wo man sein Geld anlegt hat Einfluss darauf, wie ökologisch und fair sich die Welt entwickelt. Wer sich über den Finanzmarkt, dessen Wirkung und nachhaltige Sparprodukte informieren will: konkrete Infos gibt das neue "Spargutbuch".
Nachhaltige/ethische Geldanlage ist im Grunde nichts anderes als eine herkömmliche Geldanlage erweitert um die Aspekte Ökologie, Ethik und Soziales. So dürfen Unternehmen, in die investiert wird, keine oder nur geringste Umsätze mit Atomkraft, Waffen, Glücksspiel etc. erwirtschaften. Wenn in Staats-Anleihen investiert wird, dann werden Themen wie Arbeits- und Menschenrechte oder hohe Rüstungsbudgets berücksichtigt. Oder es werden gezielt Unternehmen bzw. Staaten finanziert, die bestimmte positive Merkmale aufweisen, also z. B. nur Unternehmen aus der Ökoenergiebranche oder jene, die freiwillig bestimmte Verhaltensregeln befolgen.
Nachhaltige Geldanlagen: Beratung mangelhaft
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 14 Banken getestet, inwieweit sie fit sind, um interessierte Kunden professionell zu nachhaltigen Investments zu beraten. Zum einen wollten die Tester 10.000 Euro für mindestens 4 Jahre nachhaltig veranlagen – aber unter keinen Umständen im Bereich Atomkraft. Zum anderen sollten 20.000 Euro für vier Jahre veranlagt werden, ohne dass damit Tierversuche finanziert werden. Dabei zeigt sich, dass die Berater bei Detailfragen wenig sattelfest sind. Sie bewerben vor allem hauseigene Fonds. Kein einziges Institut konnte vollends überzeugen.
KonsumentInnen, die Interesse an der Wirkung ihres Geldes haben, sei das vom VKI herausgegebene und vom Umweltministerium unterstützte „Spargutbuch“ empfohlen. Der 160-seitige Leitfaden veranschaulicht die Mechanismen des Finanzmarktes und dessen gesellschaftliche Wirkungen, vergleicht die größten österr. Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften auf ihren Umgang mit ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen und stellt einige nachhaltige Produktangebote im Detail dar. Die Recherchen zu diesem Leidfaden wurden von der auf nachhaltiges Investment und Management spezialisierten Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung (rfu) durchgeführt.
Das "Spargutbuch" ist kostenlos gegen Portoersatz unter kundenservice@vki.at erhältlich.
Die Testergebnisse im Detail gibt es in der Novemberausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und auf www.konsument.at.