Sport mit jungen Flüchtlingen
Viele Flüchtlinge sind minderjährig. Die Jugendlichen brauchen Unterstützung, um die Sprache zu lernen und sich zurechtzufinden. Die Naturfreunde organisieren gemeinsame Aktivitäten.
REACH OUT, Naturfreunde Internationale und Samariterbund
Die Initiative REACH OUT der Naturfreunde bietet 30 jungen Asylwerbern im Samariterbund-Haus Sidra Freizeitaktivitäten an und unterstützt sie dabei, in ihrer neuen Umgebung Fuß zu fassen. „Uns ist wichtig, an der Gestaltung einer solidarischen Gesellschaft mitzuwirken. Dazu gehört auch, Naturerlebnisangebote anzubieten, die allen zur Verfügung stehen“, erklärt Andrea Lichtenecker, Geschäftsführerin der Naturfreunde Internationale.
Über das Projekt REACH OUT haben Ortsgruppen und Verbände der Naturfreunde bereits über den Sommer Ausflüge mit den Bewohnern des Haus Sidra des Wiener Samariterbundes gestaltet. Hier leben 30 minderjährige Flüchtlinge, die alleine aus ihrer Heimat – vorwiegend aus den Kriegsgebieten Afghanistan und Syrien – fliehen mussten. Gemeinsam mit diesen jungen Menschen werden verschiedene sportliche Aktivitäten gesetzt – sei es Wandern im Wienerwald, Slacklining, Klettern in der Kletterhalle Wien oder Kanufahren in der Stockerauer Au. Die sportlichen Aktivitäten sind sehr beliebt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Stabilisierung der traumatisierten Jugendlichen.
Weitere Aktivitäten sind im Herbst geplant.
Die Jugendlichen dokumentieren gemeinsam mit den NaturfreundInnen die Ausflüge mit Videokamera und Fotoapparat. Die Fotos und Videos werden auf dem Projektblog präsentiert: http://nfreachout.wordpress.com/
Naturfreunde Niederösterreich:
Klettern mit Kinderflüchtlingen in Traiskirchen
Derzeit beherbergt das Flüchtlingslager Traiskirchen unter anderem viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Umstände dort sind vor allem für sie äußerst prekär. Um ihnen den Alltag zu verschönern, veranstalten die Naturfreunde NÖ Kletter-Aktionstage in einer Freizeitanlage in Traiskirchen und den umliegenden Klettergärten.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt beim gemeinsamen Klettern ist die Sozialisation - vor allem die unbegleiteten Jugendlichen im Flüchtlingslager haben oft gar keine Möglichkeit, sich an jemanden Vertrauten zu wenden - sie sind eingeschüchtert, traumatisiert, alles ist neu & fremd. Durch die sportlichen Aktivitäten können Freundschaften geschlossen werden.
Die Naturfreunde bauen auf die Sozialkompetenz ihrer Mitglieder, den Zusammenhalt der Gruppe, auf Teamfähigkeit, Verantwortung und Motivation. Den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sowie der Traiskirchner Jugend werden im Zuge der gemeinsamen Aktivitäten wichtige soziale und gesellschaftliche Werte vermittelt, die für den Umgang mit Menschen unerlässlich sind. Auf diesem Weg werden bereits verlorene Perspektiven zurückgewonnen.
Termine jeweils ab 14 Uhr in der Eissporthalle, Hochmühlstraße 30
18.9.2015
25.9.2015