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Wenn Jugendliche mit Politikern…

Sieben Städte und Gemeinden in den Alpen brachten mit einem grenzübergreifenden Projekt junge Menschen, Bürgermeister und Jugendarbeiter zusammen. Eines der Ergebnisse aus dem Projekt «Youth Shaping Alpine Municipalities» ist ein Handbuch als Starthilfe für Gemeinden.

Die Beteiligung von Jugendlichen ist ein politischer Auftrag – und ein Schlussstein der nachhaltigen Entwicklung. Kommunen, die eine enkeltaugliche Politik gross schreiben, planen und entscheiden daher möglichst gemeinsam mit Jugendlichen. Das Projekt YSAM – «Youth Shaping Alpine Municipalities» – brachte zwischen Mai 2014 und Oktober 2015 je sieben JugendarbeiterInnen und PolitikerInnen sowie etwas mehr als zwei Dutzend Jugendliche aus den Alpen zusammen. Mit dem grenzübergreifenden Projekt wollten die teilnehmenden Gemeinden Kranjska Gora/SI, Idrija/SI, Trento/I, Bozen/I, Planken/LI, Balzers/LI und Sonthofen/D Beteiligung neu erfahren. Gegenseitige Besuche und erlebnisorientierte Aktivitäten ermöglichten dies.


Jugendliche führen Regie
Die Projektpartner besuchten sich während des Projektes gegenseitig, am besten lernt es sich von den Erfahrungen, Stolpersteinen und Geschichten anderer. Sie stellten einander vor wie junge Menschen in ihrem Heimatort mitentscheiden und wo diese Einbindung sichtbar wird. Weil Partizipation nur dann gelingt, wenn Jugendliche und PolitikerInnen sich aufeinander einlassen, ermöglichte YSAM auch einen Austausch zwischen jungen Menschen, BürgermeisterInnen und Jugendbeauftragten.

Bei der Schlussveranstaltung präsentierten die Jugendlichen ihre eigenen nachhaltigen Ideen, die sie im Zuge des Projektes entwickelt hatten. Im slowenischen Kranjska Gora etwa werden die Jugendlichen ab Januar wiederverwertbare Taschen mit eigenen Designs herstellen, um die Flut an Plastiksäcken einzudämmen. Im liechtensteinischen Planken organisieren die jungen Teilnehmer von nun an regelmässig einen Dorfmarkt, wo lokal erzeugte Produkte angeboten werden.

Ein Handbuch für Jugendpartizipation in Gemeinden
Damit andere Gemeinden nicht von vorne beginnen müssen, erarbeiteten Jugendliche und Erwachsene an der Schlussveranstaltung gemeinsam die Bausteine für ein Handbuch. Dieses soll Jugendbeteiligung jenen Gemeinden näher bringen, die bisher noch kaum in Berührung mit dem Thema gekommen sind. Auch in Beteiligung Erprobte finden im Handbuch Tipps und Tricks für die Zusammenarbeit mit jungen Menschen in der Gemeinde.

Das Handbuch kann auf der Website des Vereins «Alpenstadt des Jahres» heruntergeladen werden.
www.alpenstaedte.org


Verein «Alpenstadt des Jahres»
Städte im Alpenraum, die die Interessen von Wirtschaft, Umwelt und Sozialem gleichberechtigt und vorbildlich in ihrer Gemeinde umsetzen, ganz im Sinne der Alpenkonvention, werden seit 1997 von einer internationalen Jury zur «Alpenstadt des Jahres» gekürt. Die ausgezeichneten Städte arbeiten in einem Verein zusammen. Der Titel ist zum einem eine Auszeichnung für die bisherige Politik einer Stadt, zum anderen aber auch eine Ermutigung und eine Verpflichtung, diesen Weg weiter engagiert zu gehen. Dem Netzwerk gehören heute 14 Städte aus Frankreich, Slowenien, Italien, Deutschland und Österreich an.