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Keine Panik vor der Wespenplage

Kein Sommerbrunch unter freiem Himmel ohne Wespen. Sie sind die häufigsten und  unbeliebtesten Tisch­gäste. Wer nicht allergisch ist, braucht keine  Angst zu haben – Wespen sind nützliche Tiere. Man kann sie wirksam vom eigenen Tisch vertreiben.

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Wespen sind nicht stechlustig. Foto: Pixabay Commons Pixabay

Wespen übernehmen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt. Sie bestäuben Blüten und sind effiziente Schädlingsbekämpfer. Ein einziges Wespenvolk vertilgt bis zu 5.000 Fliegen oder andere Insekten pro Tag! Der schlechte Ruf der Wespen beruht auf ihrer Fähigkeit, sich mit ihrem Stachel zu verteidigen. Dabei schießt mensch aber oft über das Ziel hinaus: Uns werden eigentlich nur zwei Wespenarten lästig, die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Beide Arten legen ihre Nester in dunkle Hohlräume und Höhlungen im Boden, hinter Verkleidungen oder auf Dachböden an.

Die Nester der ungefährlichen, fast immer friedlichen Sächsischen Wespe (Dolichovespula saxonica) sind freihängend und leichter sichtbar – und weil sie so auffällig sind, fallen sie häufig unnötigen Verfolgungsmaßnahmen zum Opfer.

Verzichten Sie auf die Giftkeule

Vor Selbstversuchen mit Insektensprays rät DIE UMWELTBERATUNG dringend ab! Wespensprays enthalten neben umweltgiftigen und gesundheitsschädlichen Wirkstoffen auch hochentzündliche Gase wie Propan und Butan. „Schon so mancher Dachstuhl ist aufgrund der Wespenbekämpfung durch Privatpersonen in Flammen aufgegangen“, meint der Ökotoxikologe Harald Brugger von DIE UMWELTBERATUNG.

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Wespennest. Foto: Pixabay Commons Wespen am Wespennest.

WO kommen Die Wespen her und WAS wollen sie?

Wespen sind den ganzen Sommer aktiv. Ende April sind die ersten Königinnen aus der Winterstarre erwacht, haben mit Nestbau und dem Aufbau ihres Volkes begonnen. Im Spätsommer sind die Larven erwachsen, die Waben werden aufgegeben. Die letzten Arbeiterinnen fliegen noch bis zum Herbst umher. Sie naschen an süßen Früchten oder dem Obstkuchen, um schließlich zu sterben - sie „versüßen“ sich quasi ihren Lebensabend. Nur wenige befruchtete Weibchen überwintern an geschützten Stellen und gründen im nächsten Jahr einen neuen Staat.

Deutsche und Gemeine Wespe fliegen im Spätsommer überall dort, wo es kohlenhydratreiche Leckerbissen gibt. Dabei gehen die Wespen zielstrebig vor. Um die Situation besser einschätzen zu können, umfliegen sie den Menschen und werden dabei als aufdringlich empfunden. Dabei sind sie weder aufgeregt noch stechlustig. Wildes Herumgefuchtel reizt die Tiere aber, sie fühlen sich bedroht. Das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren! Wespen sind nicht gefährlich, wenn man nicht allergisch ist.

Selbst gebastelte Fallen sind wirkungslos

Es gibt im Internet zahlreiche Bauanleitungen zu „Wespenfallen“ mit Lockmitteln, wie Essig, Bier oder Säften und Spülmittel. Sie versprechen, ohne Gift gegen Wespen wirksam zu sein. DIE UMWELTBERATUNG Wien rät  von dieser Variante der Wespenbekämpfung ab. Damit werden nur einzelne Tiere gefangen und das reicht nie aus, um das Volk tatsächlich zu dezimieren. Je Wespenvolk sind mehrere tausend Tiere im Nest.

Zum großen Teil locken diese Fallen neben Wespen auch andere Insekten an, die in den Fallen qualvoll ertrinken. Auf www.aktion-wespenschutz.de liegt eine Auswertung über Wespenfallen vor, die verbotener Weise in einem Weinberg aufgehängt wurden. Dort fanden sich unter den getöteten Insekten lediglich 20 % der gemeinen und deutschen Wespen. Der Rest von 80 % waren verschiedene Fliegenarten, Honigbienen, Hornissen, Falter und Ohrwürmer.

Vorbeugen in und am Haus:

  • Insektengitter an Fenstern montieren
  • Verschalungen und Ritzen an Gebäuden regelmäßig begutachten und pflegen bzw. sanieren! Einfluglöcher verschließen

Vorbeugen am Gartentisch:

  • Kleinkindern nach dem Essen Mund und Hände abwischen
  • Getränke im Freien abdecken oder nur mit Strohhalm, nicht direkt aus der Flasche trinken! v.a., wenn die Flasche undurchsichtig ist
  • Rasche Bewegungen vermeiden, wenn eine Wespe in der Nähe ist. Sie fühlt sich bedroht und sticht zu
  • Speisen nicht offen stehen lassen! Speisereste sofort abräumen
  • Futterreste von Hunden und Katzen sofort entsorgen
  • Abfalleimer gut verschlossen halten
  • Süßlich riechende Parfums und Haarsprays vermeiden
  • Räucherstäbchen vertreiben die Tiere
  • Zitronenduft, Teebaumöl, Gewürznelken mögen die Tiere nicht ! Duftlampen aufstellen!
  • Weite Kleidung, in der sich Insekten verfangen können, meiden
  • Grelle Farben und bunte Muster auf der Kleidung bei Grillparty eher vermeiden
  • Sollte eine Wespe auf der Haut sitzen: Abstreifen oder abschütteln. Nicht schlagen!

 Vorbeugen im Garten:

  • Grenzen respektieren: Nicht näher als 5 Meter an das Nest herangehen. Flugbahn der Tiere nicht unterbrechen!
  • Für Kleinkinder in der Nähe des Nestes eine Absperrung machen
  • Kinder auf mögliche Gefahr hinweisen
  • Nester in Ruhe lassen - Tiere werden aggressiv, wenn sie die Brut bedroht wähnen
  • Fallobst regelmäßig beseitigen
  • Nicht barfuß über die Wiese gehen

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Foto: Pixabay Commons Wespe.

Sollte es doch einmal passieren ...

Die Stiche von Bienen, Hummeln und Wespen sind zwar schmerzhaft und unangenehm, aber meist nicht gefährlich. Stiche im Rachenraum oder bei Menschen mit Wespengift-Allergie sind allerdings gefährlich. Hier ist unverzüglich medizinische Hilfe zu holen. Ob eine Insektengiftallergie besteht, kann durch einen Allergietest abgeklärt werden.

In absoluten Ausnahmefällen entfernen Feuerwehren Wespennester, z.B. wenn sie sich an Kinderspielplätzen, Kindergärten oder Altenheimen befinden, wo nicht mit der vorausschauenden Einsicht der BewohnerInnen oder BenutzerInnen gerechnet werden kann.

Informationen, Beratung und Bestellung von Broschüren:
Die Umweltberatung Wien, Tel.: 01/8033232,  www.umweltberatung.at

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