Lithium-Abbau in der Koralpe bedenklich
Erst Wasserstreit nun Spendenkampagne: Rund um den geplanten Lithium-Abbau in der Koralpe sind eine strenge Umweltverträglichkeitsprüfung und besondere Vorsichtsmaßnahmen gefordert.
Nach jüngsten Meldungen rund um den geplanten Lithium-Abbau in der Koralpe meldet die Umweltorganisation VIRUS Bedenken an. Sprecher Wolfgang Rehm :"Das Projekt hat bereits eine unrühmliche Vorgeschichte gesammelt, nun mischen sich in die neu ausgebrochene Lithiumgräberstimmung Informationen über ein offensichtlich nicht ausfinanziertes Projekt, für das erst Spenden gesammelt werden müssen und ein Wasserstreit. Hier wird bei der kommenden UVP genau hingeschaut werden müssen."
Laut Medienberichten müsse der Projektbetreiber "European Lithium" eine 400 Millionen Euro schwere Finanzierungslast stemmen und hoffe, seine Vorleistung mit Förderungen auf die Hälfte drücken zu können. "Das Rohstoffvorkommen wurde 1991 von der Republik um einen symbolischen Schilling an einen Industriellen verscherbelt, der es 2011 um millionenfachen Gewinn weiterverkauft hat, eigentlich ein Fall für einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Auch die aktuellen Entwicklungen klingen nicht so, als wäre die Zeit finanzieller Abenteuer vorbei, den Genehmigungsbehörden wird dringend anzuraten sein, für die erforderlichen Sicherstellungen für Auflagen, Entschädigungen und dergleichen zu sorgen," so Rehm. Das Hickhack um Wasserversorgung sei entbehrlich, Rundumschläge der Projektwerber wenig geschickt. "Ob das Projekt wirklich so unbedenklich ist, wie die Projektwerbervertreter behaupten, wird sich im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung im Wege des Instanzenzuges beim Bundesverwaltungsgericht herausstellen. Angesichts der Vorzeichen wird hier besonders streng geprüft werden müssen", sagt Rehm.
Hintergrund:
Lithium ist das leichteste Metall auf der Erde. Seine Bedeutung hat mit der Erfindung von Lithium-Batterien für Elektroautos, Laptops, Handys etc. stark zugenommen. Das größte Lithiumvorkommen Europas befindet sich auf der Koralpe. Das wurde 2011 von der bisherigen Eigentümerin, der Kärntner Montanindustrie an die East Coast Minerals ECM, ein australisches Unternehmen, verkauft. (Quelle: GLOBAL 2000)