Brot ist kein Abfall: Felzolini
In Wien wird so viel Brot weggeworfen, dass damit locker ganz Graz versorgt werden könnte. Dass das nicht sein muss, zeigen zwei Projekte gegen den Wegwerftrend.
Dass es auch wirtschaftlich interessante Lösungen gegen den Wegwerftrend gibt zeigt das Projekt von Designerin Kathrina Dankl und mit dem Bäcker Horst Felzl „Felzolini“. Dabei sind Produkte und Dienstleistungen entstanden, die nicht nur aus ökologischer und sozialer Sicht, sondern vor allem auf wirtschaftlicher Ebene für die Bäckerei Relevanz haben. Zwei dieser Alternativen wurden nun umgesetzt:
• Wiens erster Brotautomat
In der Schottenfeldgasse 88 wurde eine Brotverkaufsmaschine aufgestellt. Nach Ladenschluss wird sie mit bester Backware gefüllt, die tagsüber keine AbnehmerInnen fand. Das bietet die Möglichkeit auch noch nach Ladenschluss qualitativ hochwertiges Brot & Gebäck zu genießen und trägt zur Reduzierung der Abfallmenge bei.
• Felzolini
Ein völlig neues Knabbergebäck aus hauchdünnen gerösteten Brotscheiben. Diese Brotchips werden in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen angeboten und sind eine leichte Alternative zu Kartoffelchips. Zubereitet werden sie aus verschiedensten Brotsorten, die in den Felzl-Filialen nicht verkauft werden konnten. Brot vom Vortag wird in hauchdünne Scheiben geschnitten, mit der Restwärme der Backöfen geröstet und mit hochwertigen Zutaten geschmacklich veredelt.
Grundlage für die Innovation waren eingehende Analysen der Ausgangssituation. Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren wurden die Stoffströme in der Bäckerei dokumentiert, der Energieverbrauch gemessen und das Unternehmen einer Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen. Parallel dazu wurden mit den Mitarbeitern als auch mit den Kunden in Co-Creation-Prozessen Lösungen entwickelt. Unterstützt wurde das Vorhaben von der Wirtschaftsagentur Wien..
Beraten wurde die Bäckerei von NEULAND, bestehend aus Kathrina Dankl (Produkt- und Servicedesign), Thomas Hruschka (systemische Unternehmensberatung), Andrea Lunzer (Marketingmanagement), Angie Rattay (Kommunikationsdesign) und Wolfgang Wimmer (EcoDesign).