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Vorhang auf!

Vier besondere Arten Niederösterreichs im Portrait.

Blick auf das Wasser eines Flusslaufs im Abendlicht. Die rötlich gefärbten Wolken spieglen sich in der glatten Wasserfläche. Im Vordergrund grünes Schilfgras und an den Ufern Auwald.
Foto: Popp / Nationalpark Donauauen

BÖHMISCHER KRANZENZIAN
GENTIANELLA PRAECOX

Die Blüten des Böhmischen Kranzenzian sind blau-lila.
Foto: Gabriele Bassler Binder
Vom Aussterben bedroht, kommt der Böhmische Kranzenzian nur noch an wenigen Orten in Tschechien, Bayern, Polen und Österreich vor – bei uns finden wir ihn im Mühl- und Waldviertel. Er liebt magere Wiesen und braucht Bodenstörungen durch Viehtritt – früher war er auf Flächen, die extensiv beweidet oder per Hand mit der Sense gemäht wurden, durchaus häufig. Schwer tut er sich mit langen Trockenperioden und dauerhaften Temperaturen über 30 Grad. Deshalb versucht der Naturpark Nordwald, neue Populationen in hoch gelegenen, kühlen Lagen anzusiedeln.

SAUMFLECK-PERLMUTTERFALTER
BRENTHIS HECATE

SAUMFLECK-PERLMUTTERFALTER
Foto: Engin Aktan / iStock
Die „Zaubergöttin“, wie der lateinische Name übersetzt heißt, findet sich in Österreich nur noch in Wien und Niederösterreich. Sie bewohnt sonnen- und blütenreiche Wiesen in der Nähe von Wäldern oder Hecken. Damit sich die Raupe des Saumfleck- Perlmuttfalters entwickeln kann, darf die Wiese nur ein bis zwei Mal pro Jahr gemäht werden, gleichzeitig darf sie aber auch nicht verbuschen – die einzigen Raupenfutterpflanzen sind der Backenlee und das Knollen-Mädesüß. Beobachten kann man den seltenen Falter zumeist zwischen Ende Mai und Ende Juli, eindeutig erkennen kann man ihn an der Doppelreihe schwarzer Flecken am Saum der Hinterflügel.

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TIER- UND PFLANZENARTEN
kommen ausschließlich in Niederösterreich vor

EUROPÄISCHE SUMPFSCHILDKRÖTE
EMYS ORBICULARIS

Eine Europäische Sumpfschildkröte sitzt auf algenüberzogenem Ufergehölz halb im Wasser und streckt den Hals in die Höhe. Auf ihrem Panzer sitzt ein kleiner Frosch.
Foto: Kern / Nationalpark Donauauen
Der Nationalpark Donau-Auen ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Auch der letzte intakte Bestand der Europäischen Sumpfschildkröte in Österreich lebt dort. Sie ist die einzige natürlich vorkommende Schildkröte Österreichs. Man erkennt sie am dunklen, flachen Panzer und den charakteristischen gelben Punkten. Das Reptil lebt in langsam fließenden Flüssen, stillen Altarmen, Teichen und Tümpeln mit dichtem Pflanzenbewuchs und verbringt die meiste Zeit auf Nahrungssuche im Wasser. Bei kühler Witterung kann man es aber auch beim Sonnen auf liegenden Baumstämmen oder am Ufer entdecken.

DUFTENDER FEUERSCHWAMM
PHELLINIDIUM POUZARII

Bild eines Baumschwammes, der auf der teilweise mit Moos und Flechten überzogenen Rinde eines Baumstammes wächst.
Foto: Sophie Niessner
Eine bräunlich bis ockerbraune Kruste – äußerlich mag er nicht besonders attraktiv erscheinen. Wie der Name verrät, hat der Duftende Feuerschwamm aber andere Qualitäten: Er betört mit seinem Duft nach Rosen, Petunien oder Hyazinthen. Weil er nur auf altem Tannentotholz wächst, gibt es weltweit nur eine Handvoll Fundorte – der Urwald Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein ist einer davon und zeigt damit, wie wichtig solche Rückzugsorte für die Natur sind.