Wien bekommt eine klimaangepasste Straße
Mit der Neugestaltung der Zieglergasse im 7. Wiener Bezirk entsteht ein Pilotprojekt, um Hitzetage auch im dicht bebauten Gebiet erträglich zu machen.
Die inneren Bezirke Wiens, wie der 7. Bezirk mit wenigen Grünflächen, sind besonders von sommerlicher Überhitzung betroffen. Studien prognostizierten für diese Gebiete bis Ende des Jahrhunderts 50 bis 55 extreme Hitzetage pro Jahr – mit massiven Folgen für die Gesundheit.
Um die Lebensqualität an heißen Tagen zu erhöhen, verwandeln die Bezirksvorstehung für den 7. Bezirk und die Magistratsabteilung 28 die Zieglergasse heuer in eine „Kühle Meile“ – Wiens erste klimaangepasste Straße. „Die vollständige, positive Wirkung der Maßnahmen werden wir schon in drei bis fünf Jahren spüren können“, sagt Mag. Markus Reiter, Bezirksvorsteher Neubau.
Kühle Meile: Umbau, Begrünung sowie Kühlbögen und Wasserentnahmestellen
Entlang von gut einem Kilometer werden 24 Bäume für Beschattung sorgen. Wasserentnahmestellen bieten Erfrischung für Menschen und Tiere. Mit vier Kühlbögen können bestimmte Straßenabschnitte effektiv um mehrere Grad gekühlt werden. Ein helles Straßenpflaster, fünf Pergolen mit Sitzelementen und 32 Einzelsessel heben zusätzlich die Qualität der Zieglergasse.
Auf dem ganzen Abschnitt werden 150 Stellplätze für Fahrräder geschaffen. Durch die Entfernung der Ampel am Kreuzungsplateau Zieglergasse/Westbahnstraße ergeben sich zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten für geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen.
Die Gesamtkosten für die Neuadaptierung der Zieglergasse nach den notwendigen Wasserrohrarbeiten belaufen sich auf rund 2,4 Mio.