Wo sind die Schwalben geblieben?
25.000 Mehlschwalben-Paare werden aus den Überwinterungsgebieten in Afrika zurück erwartet. Vor 20 Jahren waren es noch doppelt so viele. Warum verschwinden die Schwalben?
Wie kein anderes Tier gilt die Schwalbe als Bote des Glücks und ist im österreichischen Volksglauben tief verwurzelt. Demnach bewahrt eine nistende Schwalbe das Haus vor Feuer und die Stalltiere vor Krankheiten. Schwalben sind Kulturfolger und seit jeher treue Begleiter des Menschen. Ihr Überleben ist daher maßgeblich von der menschlichen Toleranz abhängig. Waren Schwalben früher aus unserem Landschaftsbild nicht wegzudenken, so ist in den vergangenen 20 Jahren etwa jede zweite Mehlschwalbe verschwunden.
Klein Platz für Schwalben
Die Ursachen dafür liegen im strukturellen Wandel der Landwirtschaft. Da seit 1995 jeder dritte Landwirt seinen Betrieb aufgegeben hat und auch viehhaltende Betriebe weniger werden, verlieren die Schwalben zunehmend ihren Lebensraum. Sie benötigen offene, vielfältige Landschaften mit reichem Insektenangebot für die Jungenaufzucht. Pro Brut werden etwa ein Kilogramm Fluginsekten an den Nachwuchs verfüttert. Rauchschwalben sind klassische „Stallschwalben“ und bauen ihre Nester in trockene, windgeschützte Gebäude ‒ wie Viehställe. Doch diese werden zunehmend steriler und sind geschlossen. Die Wände sind mit glattem Verputz bestrichen, der die Vögel daran hindert, ihre Nester zu bauen.
Mehlschwalben nisten hingegen an Dachvorsprüngen und Hausfassaden. Sie leiden besonders an der Versiegelung der Böden und der mangelnden Rücksichtnahme der Menschen. Nur allzu oft werden Mehlschwalbennester von Hausfassaden geschlagen. In den letzten 20 Jahren ist daher nahezu jede zweite Mehlschwalbe verschwunden - und der Rauchschwalbe könnte ein ähnliches Schicksal drohen.
Quelle und Infos: www.birdlife.at
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