Mobilfunkdaten für Wettervorhersage
Ein Projekt an der FH St. Pölten untersucht ob sich Extremwetter mit Daten aus Mobilfunknetzen kleinräumig und kurzfristig besser vorhersagen lässt.
Durch den Klimawandel werden extreme Wetterereignisse wie jene dieses Sommers immer häufiger auftreten. Eine sehr kurzfristige Wettervorhersage könnte Gemeinden und Menschen helfen, sich besser auf das Unwetter vorzubereiten. Dafür fehlt es aber zum Teil an Messstationen. Ein Forschungsprojekt an der FH St. Pölten untersucht, ob Daten aus Mobilfunknetzen bei der Vorhersage helfen können. Dabei wird begutachtet, ob sich physikalische Daten aus Richtfunkdaten, etwa die Signaldämpfung, für Vorhersagen von Extremwetterereignissen und die Berechnung von Niederschlagsdaten nutzen lassen. "Dies wäre in Zukunft ein enormer Vorteil, da durch geeignete Maßnahmen Schadensprävention betrieben, effizienter reagiert und geplant werden kann", so Projektleiter Oliver Eigner vom Institut für IT-Sicherheitsforschung der FH St. Pölten.
Aufgrund des stetigen Ausbaus des Mobilfunknetzes sind Daten über die physikalischen Eigenschaften der Richtfunkverbindungen in großer Menge und weitgehend flächendeckend verfügbar. Die entsprechenden Messdaten (z.B. die Signaldämpfung) werden von Netzbetreibern zur Gewährleistung der Netzqualität routinemäßig erfasst.
Im Zuge des Projekts werden derzeit auch Niederschlagsdaten und Richtfunkdaten zu den Unwettern im Juli bzw. August ausgewertet. Durch die Analyse will das Projektteam abschätzen, ob sich mit den Mobilfunkdaten bessere Vorhersagen machen lassen.
Das Projekt-Team besteht aus der FH St. Pölten, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), die für die Verwertung der Messdaten in den Analyse- und Vorhersagemodellen zuständig ist, der Hutchison Drei Austria GmbH und dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 14 - Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit, Referat Hydrographie.
Projekt "LINK - Analyse und Nowcasting von Extremereignissen mithilfe von Richtfunkdaten"
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) finanziert das Projekt über das österreichische Förderprogramm für Sicherheitsforschung KIRAS, abgewickelt von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).