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Warum grünes Wachstum nicht ausreicht

Ist wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer Nachhaltigkeit vereinbar? Ein neuer Bericht zeigt, dass „grünes Wachstum“ alleine nicht ausreicht, um den Ressourcenverbrauch zu verringern und die Klimaziele zu erreichen.

eeb-bericht

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Wirtschaftswachstum zum wichtigsten Maß für Wohlstand und Wohlbefinden entwickelt. Aus diesem Grund haben die Regierungen versucht, das Wachstum ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu maximieren, was tendenziell einen höheren Ressourcenverbrauch und mehr Umweltverschmutzung mit sich bringt.

Als sich die Klimakrise und die Umweltzerstörung verschärften, versuchten die politischen Entscheidungsträger, den Wohlstand aufrecht zu erhalten und dennoch die Umweltauswirkungen der Wirtschaft zu verringern, indem sie die Ressourcennutzung vom Wirtschaftswachstum entkoppelten. Diese politische Entscheidung ist als „grünes Wachstum“ bekannt geworden.

Bewertung des grünen Wachstums

Der vom Europäischen Umweltbüro (EEB) herausgegebene Bericht „Entkoppelung entlarvt“ schlussfolgert: Obwohl eine Entkopplung nützlich und notwendig ist und zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten stattgefunden hat, kann „grünes Wachstum“ den Ressourcenverbrauch nicht in dem Maß verringern, das erforderlich wäre, um die globale Umweltzerstörung zu bewältigen und die Erwärmung unter dem Paris-Ziel von 1,5°C zu halten. Verantwortlich dafür seien steigende Energieausgaben, Rebound-Effekte, Problem- und Kostenverlagerungen, begrenzte Recyclingmöglichkeiten sowie unzureichende Technologien.

Anstatt einseitig auf steigende Effizienz zu setzen, seien alternative Ansätze notwendig, um den Wohlstand zu sichern und die Umwelt zu schützen, wie eine absolute Verringerung von Produktion und Verbrauch.

Bericht „Decoupling debunked – Evidence and arguments against green growth as a sole strategy for sustainability”