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Sichere Suchmaschinen

Sicher suchen im Netz: Datenklau, hoher Stromverbrauch und Produkt­empfehlungen, die alles andere als grün sind, nagen am Image von Google und Co. Bewusste User suchen nach Alternativen. Welche gibt es und was bringen sie?

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Foto: Pixabay Creative Commons Pixabay

Es sprechen viele Gründe dafür, sich im Netz mit Vorsicht zu bewegen. Daten werden aufgezeichnet, man bekommt nur mehr angepasste Suchergebnisse - und mit dem Stromverbrauch ist es auch so eine Sache. Jede Suche verbraucht Energie, und zwar für 100 Such­anfragen etwa so viel, wie für das Bügeln eines Hemdes benötigt wird. Diese Energie soll nach Angaben von Google für die eigenen Rechen­zentren aus erneuerbaren Quellen kommen. Greenpeace bewertet die Suchmaschine Google im Report „Clicking Clean“ mit "A", Yahoo und Bing mit "B"

Die grünen Alternativen

Wer ohne Google, Yahoo und Co im Internet suchen möchte, hat es nicht leicht. Denn auch die Alternativen greifen auf die großen Anbieter zurück:

Die bekannteste unter den grünen Suchmaschinen ist ecosia.org. Sie spendet einen Teil der Einnahmen für Baumpflanz- und Regenwaldprojekte. Unter der grünen Haube nutzt ecosia.org das normale Microsoft Bing. Und Geld an grüne Projekte fließt nur dann, wenn man auch die Anzeigen auf Ecosia anklickt. Tut man dies nicht, macht Ecosia kaum Sinn. Dennoch will www.ecosia.org schon über 24 Millionen Bäume gepflanzt haben - und minütlich werden es mehr.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert benefind.de. Ein Teil der Werbeerlöse wird für Sozialprojekte gespendet. Als User kann man selbst aus einer Reihe von Begünstigten auswählen, wem das Geld zugute kommen soll. Benefind nutzt im Hintergrund die Suchdienste von Yahoo.

Umlu.de nutzt die Suchdienste von Google und liefert bevorzugt grüne Ergebnisse, wenn man die entsprechenden Keywords verwendet.

Suchmaschinen mit Privatsphäre

Wer mehr Wert auf Privatsphäre im Netz legt, ist mit diesen Alternativen gut beraten. Sie speichern – nach eigenen Angaben – keine IP-Adressen und bieten auch erweiterte Privatsphäre-Funktionen. Das hat den Vorteil, dass man sich als User nicht in einer "Filterblase" wiederfindet und alle Ergebnisse erhält, also nicht nur die, die auf die eigene Person zugeschnitten sind.

MetaGer.de, eine deutsche Meta-Suchmaschine, betrieben vom SUMA-EV Verein für freien Wissenszugang. Sie arbeitet nicht gewinnorientiert. Die Server stehen in Deutschland und werden mit 100% Ökostrom betrieben. Es werden keinerlei personenbezogene Daten gespeichert.

DuckDuckGo: auch hier werden keine personenbezogenen Daten gesammelt. Die Server dieser Suchmaschine stehen allerdings in den USA.

Ixquick.eu: Diese Suchmaschine speichert ebenfalls keine IP-Adressen, und bezeichnet sich selbst als die diskreteste Suchmaschine der Welt. Als einzige hat sie auch eine offizielle Datenschutz-Zertifizierung. 2016 fusionierte Ixquick mit der Schwesternseite startpage.com, die weiterhin unter europäischem Recht und mit Fokus auf Datenschutz agiert.

Weiterführende Infos:

Report Clicking Clean 2017: Welche Unternehmen bemühen sich, das Internet grün zu machen? (deutsche Zusammenfassung)